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Alt 27.08.2011, 21:44   #6
Stimme der Zeit
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Hallo, liebe Dana,

nein, ich muss mea culpa sagen. Du hast recht, das ist wieder einmal ein Fall für den verflixten Dialekt! Ich hätte schwören können, dass es sich XxX betont ... "Proviant" xxX. Also ist

Zitat:
Als Proviant dient ihnen der Zynismus - XxxXxXxXxXx
ein Fehler, ganz eindeutig. Ich haue auch mal daneben, man denke an den guten, alten, verflixten Beton - aber solche kleinen Fehler haben den Vorteil, dass ich garantiert nie wieder vergesse, wie es richtig betont wird!

Gut, also muss ich Proviant durch ein anderes Wort ersetzen - und stehe da gerade auf dem sprichwörtlichen Schlauch.

Ich denke, mit der Betonungsregel von Faldi müsste das hier funktionieren:

Als Wegzehrung dient ihnen der Zynismus. - eigentlich xXxxxXxXxXx, daher: xXxXxXxXxXx

Was meinst du? Soll ich das nehmen? Mir fiele noch "Vesperbrot" ein, aber das klingt mir zu umgangssprachlich.

(Hast du schon eine Idee, wodurch ich "seinen" ersetzen könnte? Ich hänge geistig immer bei "blanken" fest, aber das habe ich bereits, und "neuen" oder "alten" passt nicht, denn dieser Zug ist weder "alt noch neu" ...)


Zitat:
Ich bin ja nur deshalb mit einem Kommi gekommen, weil mir der überzeugte "Einzelgänger" gefällt. Bleibt nur zu hoffen, dass immer weniger auf den Zug der Zeit aufspringen.
Liebe Dana, sagt nie wieder "nur deshalb", ja? Ich freue mich von Herzen, wenn du mir mit einem "Kommi vorbeikommst". Ich schätze deine Kommentare sehr!

Danke, dass du mir einen Fehler aufgezeigt hast.

Liebe Grüße

Stimme


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Hallo, Faldi,

Zitat:
stimmt und weißt du auch warum?

Weil dem intellektuell hochstehenden Menschen diese Gesellschaft zuwider ist.
Bei jedem Umgang mit dieser muss er sich Zwang antun, sie bringt ihm Beschwerden und birgt sogar Gefahren, ja sie ist verderblich für ihn, weil die Mehrzahl seiner Zeitgenossen moralisch schlecht, intellektuell stumpf oder gar verkehrt sind. Glücklich kann nur der sein, der an sich selber so viel hat, daß er dieser Gesellschaft nicht bedarf. Und das ist für ihn schon ein großes Glück, weil die meisten unserer Leiden aus dieser Gesellschaft hervorgehen.
Mit dieser Meinung hast du absolut recht. Es gibt Tage, da kostet mich die Gesellschaft den letzten Nerv. Wenn man für sich selbst den Anspruch auf moralische Werte erhebt, begegnet man bestensfalls Unverständnis und schlimmstenfalls Hohn und Spott. In diesem Fall wird der Intellektuelle zum "Dummen" erklärt. Der Versuch, jemanden aus der Stumpfheit heraus zu führen, muss zwangsläufig scheitern, denn zu viele unser "Zeitgenossen" sind "verkehrt". Es ist ein Ausweg, sich selbst zu genügen, denn der Kontakt ist tatsächlich nur erfüllt von Zwängen, und das Entkommen so durchaus eine Form von Glück.

Zitat:
Doch es gelingt wohl nicht jedem, wahrscheinlich sogar den meisten nicht.
Und das sind die, die mit dem Zug fahren und sich ihre Langeweile mit der Gesellschaft totschlagen müssen oder ihr Glück in Besitztümern und Statussymbolen suchen, weil sie die Leere in sich zu füllen versuchen, was immer Eifersucht, Hass und Neid hervorrufen wird, von denen sie dominiert werden.
Das ist, meiner Meinung nach, eine Frage des Willens. Allerdings bleibt eine solche Entscheidung nicht ohne Konsequenzen - das "Mitfahren" erscheint den meisten als der "leichtere Weg". Letztendlich jedoch bleiben sie unbefriedigt, da sie versuchen, ihre Leere mit Bedeutungslosigkeiten zu füllen. Es ist klar erkennbar, dass diese Vorgehensweise nicht funktionieren kann. Allerdings sind viele schlicht unbelehrbar. Statt dessen suchen sie nach dem nächsten "Besitztum bzw. Statussymbol". Das schenkt ebenfalls keine Zufriedenheit? Oh, dann das nächste und das nächste und das nächste - irgendwann muss es doch "glücklich" machen ...

Sie fahren durch ihr Leben, hassen jeden, der zufrieden oder anders ist und sind vom Neid regelrecht vergiftet. Eifersucht ist schließlich nur eine Form des Besitzdenkens, mit Liebe hat das nichts zu tun. Liebe ist Freiheit, aber das verstehen sie nicht. Deshalb werden sie auch nach der zehnten Scheidung immer noch nichts begreifen.

Zitat:
Der andere dreht sich herum und besteigt diesen Zug erst gar nicht und lässt ihn einfach davon fahren.

Glücklich ist der, der das kann...


Viel mehr braucht man dazu eigentlich gar nicht zu sagen.
Wer will und bereit ist, mit den sich ergebenden Nachteilen (denn diese bleiben natürlich nicht aus!) zu leben, der kann.

Was du sagtest, genügt auch vollkommen. Das Wichtige hast du treffend ausgedrückt, mehr ist nicht erforderlich ...

Danke für deinen Kommentar und deine Gedanken!

Liebe Grüße

Stimme
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