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Alt 02.12.2011, 18:54   #4
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, larin,

Zitat:
na, wenn das nicht ein bild ist, das wir alle kennen:
weihnachten ist wieder ausgebrochen!
Ja, und ich frage mich, wer da die Käfigtüre wieder offengelassen hat???

Zitat:
die erklärungen darunter musste ich gar nicht lesen, um zu befinden, dass du die szenerie

1.) typisch und
2.) richtig witzig wiedergegeben hast!
Vielen, lieben Dank. (Die Erklärungen betrafen ja auch nur zwei "spezielle" Worte, um zu vermeiden, dass jemand etwas falsch versteht.)

Zitat:
mit einer klitzekleinen (unausgesprochenen) mahnung am schluss:
wann hast du endlich für mich zeit?
mama dürfte in deinem gedicht - wie in den meisten familien - der taktgeber der allgemeinen "feierlichkeiten" sein.
der rest der familie liegt flach oder möchte sich einfach nur verkrümeln.
das kommt davon , wenn man der "show" den vorrang gibt - und nicht dem miteinander.
Den ganzen Rummel habe ich schon seit vielen Jahren nicht mehr mitgemacht, es gab immer (ganz klassisch schwäbisch) Heilig Abend Saitenwürstchen (Wiener) mit Kartoffelsalat und am 1. Weihnachtsfeiertag einen "ganz normalen" Sonntagsbraten. Familie im "kleinen Kreis", meine Tochter, ich und meine Eltern.

Meine (damals noch) "Kleine" und ich genossen die Feiertage - lange ausschlafen, gemütlich frühstücken, zusammen spazieren gehen, faulenzen, Musik hören, Gesellschaftsspiele spielen ... Wir haben es uns immer "gemütlich" gemacht. Bevor ich (aus Gesundheitsgründen) ins Büro "umstieg", war ich im Einzelhandel, und ich könnte Geschichten erzählen! Viele Leute "flippen" regelrecht aus, die kaufen ein, als ob es nach Weihnachten nichts mehr zu kaufen gäbe, streiten sich im Laden etc. Ein Ehepaar prügelte sich mal (gegenseitig!) im Geschäft, und das vor ihren beiden Kindern - na, Prost Mahlzeit, wie sieht da wohl ein "Weihnachtsfest" aus? Zeit füreinander? Nein, wie in den USA: The show must go on. Arme Kinder, für die sollte ja Weihnachten eigentlich da sein ...

Zitat:
was spräche eigentlich dagegen, weihnachten bei bratwurst mit senf und trocken brot zu verbringen? das geht schnell, macht keinen stress ( und schlecht kann einem davon genauso werden )
Wie gesagt, Saiten mit Kartoffelsalat, Senf und Brot geht auch ganz prima.

Zitat:
mein "erfolgsrezept" seit jahren:
nur nicht jammern, bloß die hälfte der sonstigen menge einkaufen, davon etwa ein viertel tatsächlich verkochen - und zu weihnachten nur das machen, worauf man wirklich lust hat!
weihnachten ist schließlich auch nur ein tag - wenn auch mit kerzenbeleuchtung.
in dem augenblick, wo man den anspruch auf "großartigkeit" loslässt, hat das "kleine glück" ( die zufriedenheit) eine chance, in die herzen zu kriechen.
Du machst das genau richtig, ich lasse mich auch nicht "verrückt" machen. Weihnachten sollte das Fest der Familie sein, nicht das amerikanische X-mas-Party-Rummel-Glitzer-Konsum-Fress-Gelage, kombiniert mit dem Wettbewerb, wer die größte, schönste und teuerste Festbeleuchtung am Haus hat.

Zitat:
das kind in der krippe war ja auch ganz klein.
und es lag nur auf stroh.
das sollte uns zu denken geben.
*Seufz* Wäre schön, wenn es das täte, leider sind viele bereits "amerikanisiert", mit Santa Claus und großer Party.

Danke für deinen Kommentar, und dir ebenfalls

besinnliche Grüße

Stimme

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Hallo, liebe Chavi,

Zitat:
also die von dir beschriebene Szenerie wär für mich ein Albtraum
Aber ich weiß auch, dass die Tage von vielen Familien so gehandhabt werden,
als wäre es ein einzigen Fressen und Saufen
Das ist es ja, was mich jedes Jahr ärgert. Diese "Wahnsinns-Mega-Party-machen"-Einstellung ist von den USA hierher "übergeschwappt, so wie viel zu viele andere "Undinge" auch. Wir müssen ja unbedingt alles nachmachen, egal, wie unsinnig es ist.

Zitat:
Die Wahl der Rubrik ist passend, denn ich sehe deinen Text als Gesellschaftskritik.
Am Ende leiden die Kinder, die sich Zeit mit den Eltern gewünscht haben
und nun in den Strudel des Kommerz mit hineingezogen werden.
Kein Wunder, dass das abfärben muss.
Weihnachten ist als "Fest der Familie" gedacht. Und dieser "Riesen-Rummel", der Stress und die Hektik sorgen dafür, dass genau das völlig untergeht. Es soll für die Kinder da sein, und genau diese haben gar nichts davon. Sie lernen von den Erwachsenen ja auch nur, dass es lediglich um "Fressen, was das Zeug hält" und um immer irrwitzigere, größere und teurere Geschenke geht. Konsumieren, was nur irgend möglich. Ich finde das traurig, denn egal, ob das Fest nun einen religiösen Hintergrund hat oder nicht: Die Feiertage könnten für Familien (bei denen die Eltern oft beide berufstätig sind) eine wunderbare Möglichkeit bieten, wenigstens ein paar Tage lang mal ganz füreinander "da" zu sein, vor allem wäre das für die Kinder wichtig.

Zitat:
Lasst uns zurückkehren zu den Wurzeln des Weihnachtsfestes.
Von meiner Seite aus atheistisch oder konfessionslos, wer mag, in seiner Religion und in seinem Glauben.
Das ist ok und Privatsache.
Wie ich gerade oben schrieb, stimme ich dir da zu 100% zu.

Zitat:
Gut geschrieben, liebe Stimme, wenn ich auch Rede und Gegenrede in einem Gedicht nicht so mag,
zumindest nicht, wenn sie in soooo viele Zeichen gesetzt wird.
Geht das nicht auch ohne...?
Extra für dich habe ich oben eine zweite Version eingestellt, bei der ich die Anführungsstriche weggelassen habe. Gehört alles zum "Service".

Dir danke ich auch für deinen Kommentar, bei dem ich bemerkte, dass ich, larin und du da ziemlich auf "einer Wellenlänge funken".

Liebe und besinnlich-ruhige Adventsgrüße

Stimme
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