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Alt 27.04.2018, 19:12   #1
AAAAAZ
Wortgespielin
 
Registriert seit: 18.07.2014
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Beiträge: 664
Standard Vorstellungsrunde

Die Vorstellung ist eine Wucht,
die wirklich ihresgleichen sucht:

,Er sei ein Mann und frisch wie Max,
die Wortkunst sei für ihn ein Klacks
als Ururenkel von dem Hegel.
Der Brecht sei blöd, und Böll ein Flegel.

Sein Genius wär unerkannt,
doch sei er auch mit Kant verwandt,
mit Hölderlin und Helmut Schmidt...
Er sei ein Mann mit Grass- Verschnitt,

betöre krass sein Publikum.'
In Andacht lauscht man jenem stumm.
'Das Literarische Quartett
sei Kinderkram, manchmal ganz nett,

er sei für sie zu unbequem,
zu Damen aber angenehm,
Poetisch wär sein Liebeskummer,
berauschend wie ne Rilkenummer.

Er könnt sogar mit Schiller locken
und alle Hobbydichter rocken.
Ein Grenzgänger der Einsamkeit,
so wandle er durch seine Zeit

und wanderte dort irgendwo
in Goethes Stiefeln durch den Po....'

Ein Leser stört die Andacht barsch:
,,Was du erzählst, ist voll für'n Arsch!"

Geändert von AAAAAZ (30.05.2018 um 18:01 Uhr)
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