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Alt 26.03.2017, 15:23   #4
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heimkehrerin
 
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Danke für die ausführliche Befassung mit diesem schon älteren Stückchen, lieber Erich!


Ich hänge immer eine Jahreszahl unten an die Gedichte ...und dieses ist von 2008. Da habe ich so ungefähr erst seit eineinhalb Jahren Gedichte geschrieben. Und das sieht man definitiv. Ja, es könnte hier und da noch geglättet werden. Da gebe ich dir völlig Recht.

Aber es ist eins der wenigen, die ich trotzdem auch so noch immer gerne lese (und dabei nicht allzu störend stolpere). Bei den meisten anderen älteren Texten verdrehe ich heute allerdings auch schmunzelnd über mich selbst die Augen...und dann wandern sie entweder in die virtuelle runde Ablage oder werden nochmal überarbeitet.

Dieses Gedicht hier betrachte ich aber aus heutiger Sicht eher als eine private Momentaufnahme. Daher würde ich - trotz mancher unrunder Stellen - nichts daran ändern. Das ist ein Schnappschuss, der ein mir kostbares Gefühl in dem konkreten Moment damals, als ich es schrieb, einfing. Da sind die Unschärfen und Verwackler sozusagen wichtiger Bestandteil, weil authentisch
Da darf es dann auch bleiben - mit all seinen Fehlerchen. Ich bin sicher, du verstehst das.

Ich werde mich aber dennoch mit deinen Vorschlägen und einer Neufassung beschäftigen. Ob ich die dann aber so lieben werde wie das Original, weiß ich nicht. Es wäre dann die "weniger private" Version, wenn du verstehst, was ich meine.


Liebe Koko,

es freut mich, dass dir auch dieses Großmutter-Gedicht gefällt!

meine Oma war Angestellte der Oberösterreichischen Handelskammer und als ich ganz klein war, war die Villa Castiglioni am Grundlsee Erholungsheim für die Angestellten. Die Villa ist eigentlich in gewisser Weise "Kitsch", da sie sehr bewusst und mit romantischer Gesinnung Architekturstile aus verschiedenen Epochen vereint. Aber das tut der Schönheit und vor allem ihrer einmalig wundervollen Lage am Ufer des Sees keinerlei Abbruch. Es gibt (gab?) einen Rittersaal, eine große Galerie mit Zimmern rundum, die davon abgehen, auf dem Seegrund einen schönen Park mit Bootshaus und zwei Booten darin zur Benützung für alle, eine überdachte Kegelbahn aus Holz, den besagten Obelisken direkt im Wald dahinter und wir wohnte meistens im Turm mit zwei Stockwerken, einem Balkon und einer alten schmiedeeisernen Wendeltreppe. Rund um die Villa verlief außen ein Umgang, der alle Zimmer miteinander verband und auch einen Übergang direkt in den Waldteil des Grundstücks hatte. Die typsichen grünen Fensterläden, die schmiedeeisernen Geländer überall, Vogelbrunnen und anderen Details haben mich damals verzaubert und fasziniert. Ja, es war wie auf einem Schloss und ich war die Prinzessin und meine Oma die Königin. Als die Villa dann in Privatbesitz überging war das wie die Vertreibung aus dem Paradies.


Liebe Grüße euch beiden!

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Geändert von fee_reloaded (28.03.2017 um 10:36 Uhr)
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