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Alt 19.06.2016, 14:14   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Moin Marcel,

also es ist ja so, wenn ich etwas zu einem Text schreibe, dann sind das eigentlich nur meine persönlichen Eindrücke.
Diese müssen nicht richtig sein oder allgemeingültig, sondern geben ja nur das wieder, was ich beim Lesen empfinde.

Kein Autor muss etwas korrigieren oder verändern, vor allem wenn er davon überzeugt ist, dass es gut so ist, wie es ist.

Die Geschichte muss auch nicht im Präteritum stehen, ich für meinen Teil hätte es nur besser gefunden und auch so geschrieben, aber es steht natürlich jedem frei, das so zu formulieren, wie er das für richtig hält.
Deine diesbezügliche Motivation für das Präsens als Stilmittel habe ich vorausgesehen bzw. ich habe mir das schon gedacht, aber bei mir hat es leider nicht so gewirkt, weil der nacherzählende Charakter der gesamten Geschichte meines Erachtens überwiegt.

Wenn jemand nicht gerne überarbeitet, verstehe ich das, auch ich kann mich manchmal schwerlich dafür begeistern.

Die Frage, die sich mir bei diesbezüglich grundsätzlichen Bedenken jedoch stellt, ist, was der Autor denn von einer Besprechung oder einem Kommentar erwartet.
Immerhin sind wir alle Menschen und damit auch nicht fehlerfrei und ich für meinen Teil bin dann doch immer dankbar, wenn mir jemand einen wirklich gravierenden Fehler benennen kann, den es unbedingt zu korrigieren gilt, weil es eben tatsächlich falsch ist.
In dem Falle gehe ich nämlich doch an die Bearbeitung, weil ich das ungern dann so stehen lassen möchte.

Aber für die Zukunft kann man natürlich auch lernen.

Eine Kurzgeschichte heißt Kurzgeschichte, weil sie kurz ist.
Und um sie interessant zu gestalten, sollte in einer guten KG jeder Satz sitzen. Das bedeutet aber auch manchmal, gewisse Ausschweifungen zu vermeiden, weil das sonst die Spannung aus der Handlung ziehen kann.
Die Sätze sollten knapper sein oder aber, wenn sie lang und verschachtelt sind, mehr Informationen oder Handlung beinhalten.
Aber je kürzer die Sätze, desto schneller die Handlung. Das ergibt nämlich auch viele Verben, und das heißt Aktion.

Damit habe ich auch manchmal meine Schwierigkeiten, weil ich meist zu weit aushole und ausufere, so dass ich nicht viele Geschichten schreibe, da ich eben weiß, wo mich das meist hinführt...


Dir einen schönen Sonntag noch


Liebe Grüße

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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