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Alt 19.06.2016, 13:22   #3
Meishere
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 08.06.2016
Beiträge: 30
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Hallo Falderwald,

vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar
Es freut mich, dass dir die Geschichte insgesamt gefällt.

Es freut mich auch, dass die Kritikpunkte, die Grundsätzliches behandeln, tatsächlich das umfassen, bei dem ich selbst auch sagen würde, dass es die Dinge sind, mit denen ich in der Sprache die meisten Probleme haben.
Das sind (leider immer noch), hier und da die Zeichensetzung (die hier allerdings wohl vernünftig zu sein scheint ), kleine Dinge, wie das Substantivieren einiger Wörter oder auch das Zusammenschreiben (Dinge, wie immernoch <-> immer noch, die ich aber immer besser beherrsche) und in Geschichten das Einfügen von Absätzen, die ich beim Schreiben oft einfüge, wieder lösche, wieder einfüge
Gerne, werde ich dahingehend nochmals den Text überarbeiten.

Ich finde es wirklich interessant, dass hier so oft der Hinweis aufs Überarbeiten gegeben wird. Natürlich ist mir bewusst, warum und natürlich verstehe ich, dass das durchaus sinnvoll ist.
Nur leider, ist mir die Praktik, meine Werke nach einer Veröffentlichung (vor allem nach Veröffentlichung an mehreren Stellen und nachdem die Veröffentlichung schon eine Weile zurückliegt) recht unangenehm.
Ich habe ja auch bei meinen Gedichten gemerkt, dass da scheinbar Welten aufeinander prallen
Was ich persönlich viel lieber mache, ist, Kritik, die eine größere Überarbeitung nach sich ziehen würde, hinzunehmen und "mental zu verarbeiten", um dann im NÄCHSTEN Werk diese Punkte umsetzen zu können.

Sollte ich irgendwann mal einige meiner Werke kommerziell (als Buch o.ä.) veröffentlichen wollen, dann würde ich selbstverständlich den Rotstift nochmals ansetzen.
Solange dies nicht der Fall ist, sammele ich viel lieber Eindrücke und Kritik zu fertigen Texten, um jenes dann später als Basis in neuen Texten zu benutzen.

Ich komme mir dabei momentan etwas uneinsichtig oder sogar eingebildet vor
Viel mehr ist es aber so, dass ich nicht wirklich viel Spaß daran habe lange Überarbeitungen durchzuführen, vor allem, wenn kontroverse Meinungen vorhanden sind und einige davon, kaum negative Kritik üben (wie bei dieser Geschichte).

Daher hoffe ich auch an dieser Stelle, dass man es mir nicht übel nimmt, dass eine "Grundüberarbeitung" des Textes nicht stattfinden wird.


Nun gehe ich gerne noch ein wenig auf die angemerkten Punkte ein

Ich verstehe nicht ganz, warum die Geschichte in der Vergangenheit spielen "muss". Ich habe für die eigentliche Erzählung das Präsens gewählt, weil ich hoffte den Leser so direkter in die Geschehnisse einzubeziehen.
In dem kleinen "Epilog" habe ich dann in die Vergangenheit gewechselt, da ich ja sowieso einen Zeitsprung vornehme (die Geschehnisse dazwischen werden ja nicht beleuchtet) und so die Distanz zur eigentlichen Geschichte ausdrücken wollte.

Die teils odinäre Sprache wurde auch von anderen kritisiert. Hierbei handelt es sich um ein stilistischen Mittel, dass offenbar absolut nicht richtig beim Leser ankommt
Immer, wenn diese Sprache auftritt, handelt es sich um die Schilderung einer Situation in der Alltagswelt der Protagonistin und ist dadurch eine Art Zitat des Dialogs zwischen Mutter und Tochter oder eben der rohen Gedanken der Protagonistin in einer "Wutsituation" (ich glaube das sind die beiden einzigen Stellen im Text).
Ich hoffte, so den krassen Gegensatz zwischen der eigentlichen Persönlichkeit der Protagonistin und deren Alltagswelt zu zeigen und auch das Verhältnis Protagonistin-Mutter bzw. Protagonistin-alltägliches Umfeld besser herauszuarbeiten.

Zum Wort "Grabstein" im letzten Absatz: Ich weiß!
Ich saß so lange daran und mir wollte einfach keine andere Formulierung einfallen.
Das ist die Stelle im Text, die mir am meisten missfällt, doch ich wusste, doch auch weitere Stunden überlegen keine bessere Formulierung bringen würden.
Außerdem wusste ich, dass diese Geschichte sehr lange irgendwo unveröffentlicht herumliegen würde, hätte ich sie nicht so veröffentlicht

"vergraben": Auch hier eine kleine Wortspielerei, die wohl nicht ganz richtig ankommt. Mir gefiel das "brutale" beim Wort "vergraben" gegenüber dem normalen "begraben", weil es doch zeigt, dass man die Protagonistin im Rode weiter so behandelt, wie man sie schon zu Lebzeiten behandelt hat.

Das ausufernde Beschreiben ist glaube ich tatsächlich Geschmackssache. Ich mache das manchmal ganz gerne, hasse es aber an anderer Stelle.
Hier kann ich gar nicht mehr zu sagen, außer, dass ich nicht der einzige bin, der gerne mal sehr ausufernde Beschreibungen benutzt


Ich hoffe trotz meiner "Unwilligkeit" zu großen Korrekturen, ist meine Antwort zufriedenstellend.
Ich versuche gerne meine Position darzulegen und mir jede Kritik als Hinweis für die Zukunft zu merken


Liebe Grüße,

Marcel
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