Thema: Frühling
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Alt 21.03.2009, 16:45   #6
Ibiado
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 224
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Hallo Klastschmohn,
das ist ein Reim mit Gleichklang, zwei gleich gesprochene Wörter mit verschiedener Bedeutung, wie -leine in "Leine" und "alleine", siehe oben, oder wenn sich "wenn wir's wagen" auf "mit dem Wagen" reimen soll. Das gilt als nicht ganz korrekt. Rührende Reime, die weniger auffallen, sind auch solche, wo ein Mitlaut davorgeschoben ist: "Die Luft ist lau / der Himmel blau". Auch hier hört man lau - lau als Reim. Wenn eine oder möglichst mehr als eine Zeile zwischen den Reimwörtern liegt, fällt's weniger auf.
Ich hörte den Rat - da die meisten Reime unserer Sprache schon recht oft gebraucht und deshalb arg abgenutzt sind, man sollte möglichst nicht gleiche Wortarten aufeinander reimen, also "Bauer" auf "Schauer", sondern da variieren, etwa "Bauern" reimen auf "kauern" (Substantiv - Verb), nicht "schlafen" auf "bestrafen", aber "Waffen" auf "raffen". Zu viel Gleichklang wirkt nervig. Kreuzreime sind auch besser als Paarreime, gereimte Zweizeiler.
Moderne Lyrik ist ganz vorsichtig mit Reimen. Im Zweifelsfall lieber nicht! Die Echtheit, das Spontane kann leicht verloren gehen. Die Aussage kann gekünstelt erscheinen. Quatschgedichte halten da mehr aus.
Jetzt bin ich aber weit abgeglitten. Unter "Reim" steht viel in Wikipedia. Machen wir uns weiter unseren Vers und Reim auf die Ungereimtheiten des Lebens!
Gruß
Ibiado

Geändert von Ibiado (21.03.2009 um 16:46 Uhr)
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