Weiße Nächte
Wer könnte dich beschreiben, weiße Nacht,
wer fasste dich und deinen zarten Schimmer
in seiner Worte Kleid, so wahr, dass immer
er sich dein Leuchten unvergessen macht?
Wer könnte dich erklären, Sonnenglanz,
dein rätselhaftes, langes Überstrahlen?
Wo Wechsellichter sanfte Farben malen -
verführtest du nicht jeden zu dem Tanz?
Wer würde dich nicht lieben, Zauberlicht,
wer wollte deinem Banne sich entziehen?
Du schlügest ihn in Ketten! Ein Entfliehen
aus deiner Helle Macht, das gibt es nicht.
So hältst du alles fest in deinem Takt
und bist der Atem eines halben Jahres.
In deinem Rhythmus zeigt sich Offenbares:
Du bist das Kleid der Welt - und ich bin nackt!
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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