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Alt 30.09.2010, 21:13   #3
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
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Lieber Galapapa,

viele, sehr viele Menschen befinden sich in einem solchen Garten.

Dein Gedicht trägt aber keine pure Traurigkeit - für mein Gefühl.
Die letzte Strophe hat etwas Versöhnendes, weil sie den nahenden Winter folgerichtig sieht und bejaht.
Für mich ist es mehr eine philosophische Betrachtung, die Hell und Dunkel in das Sein einbezieht.

Der Mensch allein, der in jungen Jahren einen Garten anlegt, wird es immer nach seinem "Gefallen" tun. Das allein kann schon sehr unterschiedlich ausfallen.
Je nach "Wetterlage" gelingt es dem Menschen nicht immer, eine gewisse Ordnung zu hegen und zu pflegen. Um philosophisch zu bleiben, kann man hier schon eine Diskussion über jene Ordnung beginnen.

Mit den Jahren verliert der Mensch an Kraft und Willen. Darunter wird zwangsläufig die Ernte leiden. Außerdem ist der Garten manchmal so groß, dass er viel von der Ernte abgibt, dies aber seinen Garten nicht "ordentlicher" macht, höchstens "gütiger".

Und so endet er im wilden Garten seines Lebens. Er sollte nicht versäumen, den Reiz des Alten, des Schönen und Wilden zu sehen. Es gehört dazu, wie einst das angelegte Beet mit allem Werden - Hell und Dunkel.

Ich staune hier über mich und meine Neigung, im Traurigen "aufzublühen".
Jedoch, je länger ich darüber nachdenke, ist es gerade das!


Dein Gedicht ist "wunderschön traurig" und stellt ein interessantes Leben dar.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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