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Alt 08.05.2009, 07:37   #6
ReinART
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Liebe Larin
im Buddhismus wird auf den leeren Geist hin geübt, der Geist der frei ist von allen Dir eigenen Meinungen, Vorstellungen und Ideen.
Ich habe dies jahrelang praktiziert und konnte meinen Geist nicht leeren, weil ich ihn leeren wollte. Das war meine Erkenntnis aus dieser Übung. Ich wollte etwas erreichen und solange dies so ist und war, konnte der Geist sich nicht leeren.
Es ist genau wie Du schreibst: Vertraue darauf, dass es eine Kraft gibt, die frei ist von allen Wünschen und Vorstellungen und dass Du mit dieser Leere im Kopf die Möglichkeit hast, tief in diese Kraft einzutauchen und von ihr getragen zu werden. Wir kommen aus dem Nichts und gehen in das Nichts und sind das Nichts. Bloß in dieser Zeit, die wir unser Leben nennen, tauchen Formen, Bilder und Wünsche etc. auf, die uns die klare Sicht, auf unsere ursprüngliche Natur versperren.
Ich habe meine besten Bilder und Gedichte gemalt und geschrieben, wenn ich nicht mehr da war, wenn ich mich der Intuition hingeben konnte (ungewollt).
Deshalb: Nutze die Chance, die sich Dir aus dieser Situation eröffnet. Erzwinge nichts, dann vielleicht entstehen noch schönere Gedichte als bisher.
Leonard Cohen schrieb einmal : Dichtung ist nichts anderes als ein Indiz des Lebens. Wenn Dein Leben richtig brennt, sind Gedichte seine Asche
Verbrenne! Was auch heißen kann, verzweifle an dieser Leere in Deinem Kopf die wie ein reinigendes Feuer sein kann.
Amen
Lieben Gruß
reinhard
Übrigens: ein sehr schönes Gedicht. Viele haben sich schon daran versucht, diesen Zustand in Worten auszudrücken, aber Dir ist es besonders gut gelungen. Der Leere sei dank
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