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Alt 22.01.2014, 18:28   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

mich ärgert ganz einfach die Anstrengung der Kirchen, sich gegen pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung an öffentlichen Schulen stellen zu wollen, so wie sie es ausdrücken.
Hier speziell: Homosexualität als Unterrichtsgegenstand

Mal abgesehen von den "Taten unter den Ordensröcken", bestehen diese Institutionen darauf, gemeinnützige Zwecke zu verfolgen, was ihnen staatliche Mittel und Subventionen einbringt.
Das heißt aber auch, dem allgemeinen Wohl dienen, nämlich der Gesamtgesellschaft gegenüber.
Und die schließt Homo- und Transsexuelle mit ein, die kann man nicht einfach wegbeten, diese Menschen sind da und haben das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben.

(Fast) Jeder junge Mensch wird irgendwann (die ersten) sexuelle(n) Erfahrungen machen.
Wenn nun z.B. ein fünfzehnjähriger Junge merkt, er kann mit Mädels überhaupt nichts anfangen und er fühlt sich zum gleichen Geschlecht hingezogen, dann frage ich, warum sollte dieser Mensch unter seiner sexuellen Ausrichtung, die er sich nicht selbst ausgesucht hat, leiden müssen?
Das gilt natürlich für Mädchen ebenso.
Wenn das nämlich passiert, dann wird der Leidensdruck oft so hoch, dass er lebensbestimmend wird und von anderen wichtigen Dingen ablenkt.
Damit ist keine Chancengleichheit mehr gegeben.

Der einzige Weg, dies zu verhindern, ist, die jungen Menschen gezielt zur Empathie, d.h. Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen, zu führen.

Und das gilt für alle Seiten.
Für "Lesben" und "Schwule" genauso wie für "Heteros".

Nur so können Ausgrenzungen künftig vermieden werden.

Und eine Institution, die sich am Bildungswesen beteiligt, darf mit ihrer Lehre dieser Art von Aufklärung nicht im Wege stehen.
M. E. ist das ein krasser Verstoß gegen rechtsstaatliche Prinzipien und somit verfassungswidrig.
Was hat diese Lehre noch an unseren Schulen zu suchen?
Ich finde, die Kirchen haben sich mit diesem Verhalten selbst demaskiert und somit disqualifiziert.

Und noch etwas:

Der Traum von Europa kann nur mit viel Toleranz verwirklicht werden.
Solange wir aber nicht vor der eigenen Haustüre kehren und Toleranz gegenüber unseren eigenen Minderheiten walten lassen, solange sind die Bedingungen dieses Traumes nicht einmal ansatzweise erfüllt.


Vielen Dank fürs Lesen, Bequasseln, die Vorlesung und das Lob fürs Sonett...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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