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Alt 25.10.2009, 06:48   #50
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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..,die mit Eifer sucht. ....

Leute, das müsst ihr gesehen haben: Ein Lauftier, das sich verlaufen hat!
Zwar nicht sehr weit, aber immerhin doch.
Kam gestern früh von meinem Hofrundgang zurück und wollte noch kurz zu Fräulein Moosbrugger rüberflitzen ( Ihr wisst schon: wegen Trost spenden), da bemerkte ich, dass das Lauftier von Karl dort vor dem Gartentor stand.
Sehr seltsam, das. Da fiel mir ein, dass es den Abend zuvor auch nicht vor dem Mittermaier - Haus gestanden hatte, wo es eigentlich hingehört. Dachte mir also, der junge Mann wäre einfach noch unterwegs.
Und nun hatte sein Lauftier plötzlich nicht ganz heimgefunden!
Versuchte gleich, der Sache auf den Grund zu gehen und machte dabei noch eine ganz andere Entdeckung: Auch Karl schien nicht mehr genau zu wissen, wo er wohnt! Der kam nämlich freudestrahlend aus dem Moosbrugger-Häuschen heraus und steckte sich gleich eine Feuerstange in den Mund!

Das macht er immer so, wenn er mit sich und der Welt zufrieden ist.
Was am Nicht-Heimfinden allerdings so toll sein soll, konnte ich mir nicht erklären. Fräulein Moosbrugger stand hinter ihm in der offenen Türe und winkte ihm freudestrahlend nach. Offenbar war sie froh, ihn über seinen Irrtum aufgeklärt zu haben. Dann sah sie mich und zwitscherte vergnügt: "Hi Samy, wie wärs mit einem kleinen Imbiss?" Für einen schmackhaften Happen zwischendurch bin ich eigentlich immer zu haben, nur, dass sie jetzt so überaus fröhlich war, irritierte mich ein bisschen. Woher kam der jähe Stimmungswechsel bei ihr?
Ich dachte mir daher: Wahrscheinlich ist das Fräulein sehr teilnahmsvoll und freut sich darüber, das sie ihrem Nachbarn ein wenig behilflich sein konnte....

Ihr könnt euch aber meine Verblüffung nicht vorstellen, als ich heute Morgen feststellen musste, das Karls Lauftier wieder falsch übernachtet hatte....
Muss ich mir nun Sorgen machen um das liebe Fräulein?
Frauchen hat auch schon bemerkt, was da los ist, nimmts aber sehr gelassen.
Im Gegenteil: Ihr scheint die rätselhafte Lauftierkrankheit durchaus recht zu sein. "Na endlich wird dieser Garten auch einmal richtig beackert!" meinte sie heute beim Frühstück zu Herrchen. Der schien mir aber eher enttäuscht zu sein, denn er zuckte nur mit den Schultern und vertiefte sich in das Betrachten seiner Zeitung. Vielleicht meinte er damit, dass der kleine Moosbrugger-Garten ja gar nicht so viel Pflege braucht...
Ich war ein wenig verwirrt, denn ich kann mir nicht vorstellen, was Karls Lauftier mit dem Garten von Fräulein Moosbrugger zu tun haben könnte! Um damit zu ackern, so wie die seltsamen Tuckertiere, die manchmal über die Felder fahren, müsste er daran noch einige deutliche Veränderungen vornehmen. Und ob das das Fräulein Mossbrugger das überhaupt will?

Nach einer Weile ließ Herrchen die Zeitung niedersinken und meinte knapp:
"Wenn das nicht wieder sein nächster Verkehrsunfall wird...." Dann verließ er die Küche und ich konzentrierte mich auf Wichtigeres, denn soeben kam Camillo bei der Katzenklappe herein und wollte sofort etwas zu fressen haben.
Weil sein eigener Napf schon leer war, machte er sich über die Reste auf meinem Teller her, was mir sofort ein heftiges Fauchen entlockte.

Frauchen schimpfte ein wenig mit Camillo und setzte ihn zum Glück vor seinen eigenen Teller, den sie gleich mit Futter befüllte. Mir war der Appetit vergangen, also nützte ich die Gelegenheit, um durch die Katzenklappe abzuhauen, nicht ohne Camillo vorher noch mal gründlich angeschnauzt zu haben. Der sollte ruhig wissen, wer hier der Herr im Hause ist...
Nützte mir aber nicht viel - Frauchen schickte mir ein entrüstetes "Samuel!" hinterher. Seufz. Damit wird sie wohl meine Erziehungsmaßnhamen auch weiterhin unterminieren...

Seit Camillo vom Tierarzt zurück ist, darf er auch wieder in den Hof hinaus, angeblich, weil es nun egal ist, ob er sich verläuft oder nicht. Irgendetwas Geheimnisvolles hat die Tierärztin angeblich mit ihm gemacht.
Mir wäre es allerdings auch vorher schon egal gewesen, wohin dieser kleine Besen sich verkrümelt - soferne es nur bald ist und weit genug weg!

Lag anschließend auf unserem Lauftierschutzdach und grübelte darüber nach, wohin Camillo wohl am besten verschwinden könnte. Dachte mir: Wenn Lauftiere sich verlaufen können, dann könnten es doch kleine Kater erst recht tun! Möglicherweise müsste man dazu auch nur ein ganz klein wenig nachhelfen. Und nach einigem Sinnieren kam mir plötzlich eine zwar finstere, aber durchaus überlegenswerte Idee.....

Wird fortgesetzt!
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (25.10.2009 um 06:52 Uhr)
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