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Alt 26.02.2018, 17:05   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Schwindende Kreise

Es fühlt sich an wie lang dahingegangen,
wenn ich zuweilen im Verschämten wühle,
im Bodensatz bewältigter Gefühle,
die meine Selbstbeherrschung nie bezwangen:

Ein Stern, vom Himmel einst herabgefangen,
zutiefst ersehntes Glück, die süße Schwüle
zu lang verkrustet in entrückter Kühle -
kein Atemholen mehr, kein Hingelangen!

Zu spät dafür, sich anders zu besinnen,
der letzte Zug ist lange abgefahren.
Kein Sehnen mehr, von vorne zu beginnen,

was unaufhörlich auf der Seele lastet
und abgeschmackt verkümmerte in Jahren.
Die Kreise schwinden und das Leben fastet.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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