hallo thomas,
eine liebeserklärung an die poesie?
ja, das sollte man als dichter unbedingt machen!
erst unlängst fiel auch mir auf:
die poesie ist wie ein korken - sie schwimmt immer obenauf!
d.h, ich beobachte bei mir dasselbe phänomen wie auch stimme der zeit
angesprochen hat: auch wenn ein tag noch so besch....eiden abgelaufen ist,
sobald ich ein stimmungvolles/lustiges /kluges gedicht gelesen oder eines selbst geschrieben habe, geht es mir gleich wieder besser!
der "auftriebsfaktor kunst" ist also nicht zu unterschätzen - besonders wohl in zeiten, die "härter" werden.
insoferne kann ich deinem gedicht also nur voll zustimmen!
klanglich stört mich ein wenig der reim
seite - leide ( weil er nicht ganz rein ist)
wenn du auf die treue der poesie verzichten könntest, ginge es vielleicht auch so:
Geliebte, meine Liebe, du -
schmiegst dich so weich wie Seide,
bist meine Mitte, spendest die Ruh‘,
und heilst mich, wenn ich leide.
Das kommt mir ein bisschen verdreht vor: Du
hilfst der Welt mich zuzuwenden
( eigentlich hilft sie doch dem LyrIch? - Sollte wohl heißen : Du hilfst mir, mich der Welt zuzuwenden. "hilfst" ist in der Strophe auch gedoppelt)
Mein Vorschlag wäre daher:
Der Welt mich wieder zuzuwenden
voll Mitgefühl und Sympathie,
hilfst du - gibst Kraft, auch Trost zu spenden:
Geliebte Liebe - Poesie!
ich hoffe, ich hab jetzt nicht zu viel dreingequasselt.
sonst müsstest du sofort ein gedicht über klugschwätzer schreiben....
liebe grüße,
larin