Thema: Einsame Nacht
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Alt 23.09.2014, 19:18   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Dana!

Eines von denen, die mir selbst wirklich rundum gefallen - wie oft hat man schon bei den eigenen Werken das Gefühl, hier wirklich etwas geleistet zu haben?
Also bei mir ist das Gefühl selten.

Dabei ist das Metrum nicht perfekt: In jeder Strophe hat die letzte Zeile nur 5 Heber in Gegensatz zu den drei anderen mit 6.
Ist aber Absicht: Ich wollte noch mehr Tempo rausnehmen in der letzten Zeile, um sie betonter, getragener sprechen zu können. So wird der fehlende Heber durch bedeutungsvolle Pausen ersetzt.

Besonders gefällt mir in der 3. Str., dass die Tränen der Nacht auf den Wiesenkissen der Tau sind, den der sich erhebende Tag gedankenlos wegbrennt, offenbar ohne zu bemerken, worum es sich handelt und dass dies ihn betrifft:
So ist das Drama der heimlich und hoffnungslos Liebenden: Sie können sich - aus welchen Gründen auch immer - nie begegnen, und oft genug weiß der eine gar nicht, dass und wie sehr er geliebt wird!

Vielen Dank für dein Lob - das ist die Butter bei meine Fische!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Geändert von Erich Kykal (23.09.2014 um 19:22 Uhr)
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