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Alt 05.01.2015, 21:32   #8
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Moin Faldi,

freut mich, dass Dir mein Werk so gut gefällt. Dass es auch Spaß machen kann, mit Daumenschrauben zu arbeiten, kann vielleicht nicht jeder nachvollziehen. Aber wir scheinen da was gemeinsam zu haben. Danke fürs Kommentieren!



Hallo Nachteule,

Zitat:
Auch du (hatte das bei Chavalis einer Variante angemerkt) versuchst jede Hebung zu staben. Bei dir klappt das besser, aber die Abwechslung leidet darunter natürlich. Es gibt dann halt nur drei Möglichkeiten: AA|AA, AB|AB und AB|BA.
Ja, das ist richtig, und ich fand, die drei Möglichkeiten waren ausreichend. Es war der Sportgeist, der mich dazu angestachelt hat, die höchste Schwierigkeitsstufe zu wählen. Dass das zu Lasten der inhaltlichen Qualität geht, war mir schon klar, und ich habe es für den Spaß an der Technik gerne in Kauf genommen. Abwechslung vermisse ich hier allerdings nicht.


Zitat:
Ich fände "Muss du schon gehen?.." besser. Das würde die Frühzeitigkeit besser darstellen, statt des Momentanen.
Das "schon" würde aber darauf hindeuten, dass LI den Abschied hinauszögern möchte, aber das Gegenteil ist der Fall, auch wenn das in V1 noch nicht so klar ausgesprochen wird. Bei dem "jetzt" schwingt schon ein bisschen ein unausgesprochenes "endlich" mit.


Zitat:
Flüssig vom Fließband ist doppeltgemoppelt, um den Ball mal zurückzuspielen. Zudem fehlt mir da irgendwie die Zäsur. Flüssig vom Fließband hängt mir zu sehr zusammen, um da eine Zäsur reinzudrücken.
Da hast Du recht. Ich hatte den Vers in letzter Minute reingesetzt, um die Gesamtstimmung ein wenig aufzuhellen. Jetzt gefällt mir das, abgesehen vom sprachlichen Lapsus, selbst nicht mehr. Ich hatte beim Schreiben ein Bonbon gefunden, das ich dann lieber für einen geeigneteren Kontext aufbewahren wollte. Jetzt setze ich es rein:


Musst du jetzt gehn? Die Momente beginnen
bereits vielleichter ins Tal zu rollen.


Ich denke, in Verbindung mit dem Tal kommt die Doppeldeutigkeit von "vielleichter" schon einigermaßen raus, oder? Sonst ziehe ich es wieder zurück und baue die richtige Fassung drumrum. Die Zäsur ist mir jetzt für diesen Kontext stark genug. O.K., mit "gerade" wäre sie deutlicher. Jetzt habe ich zwei, die aber dem Inhalt besser gerecht werden. Ich lasse es nochmal eine Weile wirken.


Zitat:
Planen platzen also? Damit es sprachlich passt müsst es heißen "Pläne sind sinnlos, sie platzen von selbst."
Verstehe ich es richtig, dass die Pläne in die Trauerrede platzen?
Ne, da liegst Du völlig daneben. Das Hereinplatzen bezieht sich auf die Momente. Damit es hier nicht zu einer Verwechslung kommt, hatte ich extra nicht Pläne, sondern die Tätigkeit, das Planen, verwendet. Die anderen Kommentatoren haben es aber anscheinend verstanden? Sonst bitte ich nochmal um Rückmeldung.


Zitat:
Ich finde den Stimmungswechsel im letzten Vers sehr überraschend. Musst du jetzt gehen ist ja eine Frage, wissen will, warum jetzt, die Entwicklung zum "ich akzeptiere es" kommt für mich so nicht wirklich rüber.
Mit der Änderung von V2 ist jetzt vielleicht klarer, dass der Abschied (vom alten Jahr) überaus erwünscht ist? Kann durchaus sein, dass der Inhalt trotz allgemeiner Akzeptanz nicht ganz verstanden wurde. Mal sehen, wenn ich Lust habe, probiere ich es nochmal ohne die Doppelstäbe.

Keine Angst, von Selbstaufgabe kann keine Rede sein. Ab und zu macht es auch Spaß, auf den Lesergeschmack zu zielen. Das heißt ja nicht, dass ich mich verleugne. Ich kann schon dazu stehen, was ich schreibe. Und was irgendwann nicht mehr passt, ändere ich halt.


Danke fürs ausgiebige Beschnüffeln und liebe Grüße
Claudi
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Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich
Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.

Geändert von Claudi (06.01.2015 um 02:12 Uhr)
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