Thema: Spieltrieb
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Alt 01.10.2013, 14:06   #1
Christian Wolf
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.12.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 149
Standard Spieltrieb

Auf Zug folgt Zug im Schach,
Du hängst an meinen Fäden,
Du bist die Puppe im Kokon,
Noch lass ich dich am Leben.
Wie geht es dir, was machst du so?
Und enger wird die Schlinge,
Du bist in meinem Netz gefangen,
Mitgegangen, mitgehangen,
Merkst du, wie ich spinne?

Alkohol auf deinem Shirt,
Alkohol in deinem Kopf,
Rauch, der jeden Zug betört,
Die falsche Freiheit zieht am Zopf.

Wie wild, wie still und doch so kühl,
Nur Trieb und Strategie,
Wie warm, wie heiß, frei von Gefühl,
Beziehung, Sinn, begreift ihr sie?

Doch plötzlich in der Idiotie,
Blüht etwas auf in mir
Und wächst und sehnt sich nur nach dir,
Doch du begreifst es nie.

Er kommt, er nimmt, er stillt,
Du lässt mein Sprößlein fallen,
Will mich an unsre Scheinwelt krallen,
Wo alles nun so fremd erscheint,
Denn kein Objekt wird dort beweint,
War nicht gewillt, doch nun,
Bleibt Rückzug aus , Monsun.

Ich weiß, es gibt kein Alphatier,
Und jeder sehnt nach gleichem sich,
Es gibt nur mich und uns und wir,
Und kurz gesagt, ich liebe dich.
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wenn ich mein Leben auslass, geht es den Bach runter
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