Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 26.03.2009, 23:23   #2
Medusa
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
Standard

Um dieses Gedicht, liebe Supikatzi,

streiche ich schon ein paar Tage herum. Es missfällt mir nicht, nein, keinesfalls, aber ich finde keinen Zugang zu den Gefühlen, die Du transportieren möchtest.
Zudem liest es sich für mich sehr schwierig:


Unter unsern Körpern weiches Moos:
So sinken wir dahin in wilder Gier,
entrückte Sinne peitschen hüllenlos,
meinen Willen und Verstand verlier!
Der letzte Vers ist schrecklich, nicht in der Aussage, nein, der Satzbau ist ganz fürchterlich.

Ich will es nicht und will es doch,
kann nicht mehr zügeln meine Ungeduld,
zum Wahnsinn steigernd turmeshoch,
und wenn ich fall, trag ich allein die Schuld.
Hier gefällt mir die Aussage nicht. Warum bist Du schuldig, wenn Du Dich hingibst und dann fällst? Verstehe ich da was falsch?

Ich bäum mich auf im letzten Widerstand,
dann gebe ich mich auf und hin,
vergehe willig unter
deiner Hand,
bis ich ganz
verloren
bin

In den ersten Strophen hast Du ein paar sehr schöne Reime gefunden (Moos/hüllenlos, Ungeduld/Schuld), die mir wirklich gut gefallen. Die letzte Strophe kommt als freie Lyrik daher von der ich nichts verstehe und mich frage, warum klingt dieses Gedicht so aus?

Ich habe mich lange und eingehend mit Deinem Text beschäftigt, ein Funke sprang leider nicht über.


Trotz meiner Einwände halte ich Dein Gedicht für sehr gelungen. Ich denke, es finden sich Leser , die genau DAS heraus lesen, was ich nicht erkenne.

Gute Nacht,
Medusa.




Geändert von Medusa (26.03.2009 um 23:25 Uhr)
Medusa ist offline   Mit Zitat antworten