Thema: An den Morgen
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Alt 31.12.2010, 13:09   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard An den Morgen

Du, Morgen, bist es, den ich rufe,
wenn mich die Nacht mit Träumen hält,
von deren letzter Schattenstufe
mein Herz ins Ungewisse fällt.

Dein Dämmern sieht die Erde werden,
und alle Tale schimmern grün,
nach welchen, meine Angst zu erden,
die Innenräume alle fliehn.

Dir treib ich zu aus dunklen Meeren
wie ein Ertrinkender dem Land,
um deine Herrlichkeit zu ehren,
wo ich in mir sie wiederfand.

Schon dringen meine Blicke weiter,
und meine Hände finden Sinn.
Aus deinen Adern geh ich breiter
in deinen großen Anbeginn!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (28.08.2019 um 11:23 Uhr)
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