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Alt 04.02.2016, 17:04   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavi!

Sehr schön gedichtet, ganz meine Linie!

Aus Nebeldunst erwacht die Rose,
entrollt die Blätter leicht im Wind,
und neben ihr die Herbstzeitlose
erblüht noch jung so wie ein Kind. Altern.: "erblüht so jung noch wie ein Kind." - wäre flüssiger zu sprechen.

Am Mittag schickt die Wintersonne
den warmen Strahl der Freude aus,
doch Wolken schieben diese Wonne
weit über Dächer hinters Haus.

Des Abends Sturm kommt unvermutet Klarer: "Der(Ein?) Abendsturm ..." - allzuviel Genitiv kann ablenken.
und knickt der Rose Blütenstiel.
Das letzte Licht beschert der Blume
den letzten Atemzug im Farbenspiel. Diese Zeile ist um einen Heber zu lang, und das merkt man leider auch deutlich. Altern.: "ein letztes großes Farbenspiel." Der "letzte Atemzug" wird ja schon im Titel erwähnt, das muss im Text nicht mehr zwingend wiederholt werden.


Sehr gern gelesen! Erinnert schon an Rilke's Blumengedichte!

LG, eKy
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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