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Alt 28.01.2018, 10:23   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Plotzn!

Trefflich auf den Punkt gebracht!

Gerade ich als Sammler mittelalterlicher Waffen kann ein Lied singen von bescheuerter Gesetzgebung:

Bei uns in Österreich sind Streitkolben und Morgensterne in Privatbesitz verboten - weil als Argument gilt, dies seien "tödliche Waffen". Andererseits darf man alle anderen Waffen: Äxte, Schwerter, Lanzen usw. durchaus besitzen. Sind die weniger tödlich oder was?

Ist ja auch klar: Wenn ich jemandem den Schädel einschlagen will, muss es ja unbedingt ein Morgenstern sein oder ein Streitkolben! Ich könnte niemals ins nächste Sportgeschäft gehen und mir einen Baseballschläger kaufen, oder eine Axt holen aus dem Baumarkt um die Ecke, oder - noch besser - den nächstbesten Stein aufheben! Zumindest unsere Gesetzgeber scheinen so zu denken ...

Das "logische" Argument hinter dieser Gesetzgebung ist, dass man Keulen und Kolben versteckt führen könnte, zB. unter einem Mantel verborgen. Aha - und Axt oder Messer nicht?
Man merkt: Hier weiß die linke Hand nicht, was die rechte tut, und wirklich durchdacht hat das wohl keiner! Für einen Mord ist jedes Mittel recht, und sehr selten hätte man für eine Affekttat einen Streitkolben dabei - sind reichlich schwer, die Dinger! Und wenn eine Tötung geplant ist, dann wird man sicherlich nicht auf eine so leicht identifizier- und zurückverfolgbare Waffe setzen!

Das Gesetz ist also einfach nur Blödsinn.

Dein verschmitztes Textlein hat mich daran erinnert. Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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