Thema: Fragen
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Alt 15.12.2011, 13:08   #6
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Liebe fee,

aufgrund deiner Antwort halte ich es für sehr wichtig, dich auf etwas hinzuweisen:

Ich betrachte jeden Text, ob Gedicht oder Prosa, generell als etwas "Separates", d. h., wenn mir nicht ausdrücklich gesagt wird, dass LyrIch und Autor "identisch" sind, sehe ich beides immer getrennt.

Aus dieser Perspektive heraus lasse ich die Eindrücke auf mich wirken - und analysiere daraus (ganz "neutral") die sich für mich (und hier durchaus subjektiv!) ergebenden Bedeutungsinhalte/-zusammenhänge.

Vielleicht ist das jetzt schwierig zu vermitteln - aber ich bin einem Text gegenüber "offen", und lasse meiner Interpretation daher "freien Lauf".

Dass das in diesem speziellen Fall anders ist, das konnte ich beim Kommentieren ja nicht wissen - ich ging also von einem ganz anderen "Blickwinkel" an ihn heran.

Deshalb: Bitte beziehe meine Interpretation also nicht auf dich! Es handelt sich nur um das, was ich daraus "entnehmen" konnte - und ich ging von einer rein fiktiven Geschichte aus, verstehst du?

Es ist daher so, dass ich demnach lediglich die Gedanken, die mir beim Lesen deines Textes kamen, schriftlich festgehalten habe.

Bei jedem Text, bei jedem Gedicht ist es doch so, dass zehn Leser zehn Mal etwas "Anderes" herauslesen - das ist ganz einfach auch in diesem Fall passiert.

Ich ging von einer fiktiven, "erfundenen" Gegebenheit aus, und zog daraus "Schlüsse", - ganz "neutral", denn ich las es ja vor allem deshalb anders, weil ich "neutral" bin - die auch völlig entgegengesetzt dessen sein können, was ein Autor in seinen Text "hineinlegte".

Du "verstehst" deinen Text natürlich ganz anders, denn du stellst eine Beziehung zu dir allein bekannten "Hintergründen" fest - die ich jedoch nicht kenne.

Hier ist einfach das geschehen, was mir selbst bei meinen Gedichten auch immer wieder passiert: Jemand liest etwas ganz Anderes heraus, als ich hineinlegte. Das hat gar nichts Persönliches, wenn du mir folgen kannst.

Was ich beschrieben habe, ist nur eine "andere Lesart", eine Möglichkeit, den Text aufzufassen, die als "potentielle Möglichkeit" im Text "gegeben" ist - eine reine Frage subjektiver, unterschiedlicher Auffassung.

Ich habe, als "anderer Mensch", eine "ganz andere Geschichte" gelesen.

Als Beispiel: Nehmen wir einen Stuhl, sagen wir, einen Küchenstuhl. Ich betrachte ihn von vorne, ein Zweiter von hinten, ein Dritter von der linken und ein Vierter von der rechten Seite aus. Es ist der gleiche Stuhl - aber für jeden der vier Betrachter sieht er ganz anders aus. Und jeder der Vier wird ihn dadurch auch "anders beschreiben".

Liebe Grüße

Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (15.12.2011 um 13:16 Uhr) Grund: Kleine Ergänzung.
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