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Alt 15.12.2019, 19:02   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Hans!

du deutest mein Zitat materialistisch, ich dachte eher an: ein Kind, das die Liebe seiner Mutter "nahm", also erfuhr, wird später eher fähig sein, selbst zu lieben.

In unserer Kindheit nehmen wir so vieles, und wie selbstverständlich, wir kennen es ja nicht anders. Aber mit der Reifung durch die Jahre erkennen wir irgendwann, wie groß die Geschenke waren, und lernen, sie weiterzugeben: Liebe, Respekt, Anerkennung, Freundlichkeit und Wohlwollen.

Natürlich können das nicht alle Menschen - ich tu mich schwer damit, auch wenn ich hier so ein positives bild zeichne. Manche Menschen misstrauen zutiefst, sehen in allem und jedem, in jeder schlicht gereichten Hand, eine List, einen bösen Plan, eine Attacke! Die ganze Welt ist ihr Feind, und alle wollen grundsätzlich nur übel, ihnen gegenüber und allgemein einander.

So schwanken die meisten irgendwo zwischen Blauäugigkeit/Urvertauen und Angst/Misstrauen/Verschwörungstheorie, abhängig vom Thema und der entsprechenden eigenen Lebenserfahrung.

Mein Gedicht beschreibt das positive Lernen, das, was uns wertvoll macht - nicht die destruktive Seite.
Die Liebe einer Mutter, der Respekt eines Bruders, das Vertrauen eines Freundes - genommen, um es geben zu lernen.

Vielen Dank für deine Gedanken!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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