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Alt 07.08.2012, 21:59   #86
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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und weil frauen angeblich gerne das letzte wort haben wollen - hier ist meines - und zwar zu diesem bild:

47 - AM STRAND (Winslow Homer, 1875) ---> zum Bild

Noch einmal Knabe sein und nichts zu wissen,
als tagzuträumen vor dem Horizonte,
der endlos schien und alles werden konnte,
so wie man selber auch. Ach, wie vermissen

wir jene ungebundnen, freien Stunden
mit guten Freunden in des Sommers Licht.
Was haben wir an großer Zukunft nicht
uns damals vorgestellt, verloren und gefunden.

Noch einmal Kind sein und die Zeit vergessen,
die uns veränderte und so bezwang.
Wem solch ein lichter Augenblick gelang,

vermag allein die Wehmut zu ermessen,
die manchem vor dem Bilde widerklang,
in dem drei Knaben auf dem Stein gesessen.

da ich gerade vom strandurlaub zurückgekommen bin, kann ich nur eines sagen: das gedicht ist perfekt!
genau so fühlt es sich an, genau so kann man empfinden, genau so bin auch ich dort gesessen ( nur, ohne großen hut und ohne lange hemdsärmel - und natürlich hab ich mir auch nicht gewünscht, noch mal ein kleiner junge zu sein....).
der blick in die schier endlose weite des meeres - der hat etwas überaus entspannendes, träumerisches....
und wenn man dann auch noch ein bisschen was erfahren hat über die geschichte dieses meeres, über die geologische vergangenheit des bodens, den man da beschreitet und die unglaublich langen zeiträume bedenkt, die der ozean schon zeit hatte, um das land zu formen.....

egal wie groß oder alt wir auch werden: vor dem ozean bleiben wir alle klein.

schönes bild, wunderbares gedicht! danke!
ich träume noch weiter......

lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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