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Alt 15.03.2009, 15:48   #2
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Erich Kykal,

ich kann Dein wohlgeformtes Gedicht auf zweierlei Art lesen:
Als reine Aussage.
Metaphysisch.



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Mein schönes Haus, ich baute dein
Geviert aus Stolz und Ziegelstein
und Hoffen aus der Manneskraft,
die würdig sich ein Heim erschafft,
und lebte gern, solang ich war,
in dir mein Leben Jahr um Jahr.

Mein schönes Haus, du warst mir Hut,
bewahrtest all mein Hab und Gut,
warst Hülle meinem wunden Herzen
und Hüter meiner Seelenschmerzen,
wehrtest des Daseins Ungemach
mit Frieden unter deinem Dach.

Mein schönes Haus, es stand noch lang (Mein schönes Haus!...)
nach meines Lebens Untergang,
stand lange leer, bis Leute kamen,(Stand lange leer. Dann: Leute kamen)
die trugen einen fremden Namen >( einen andren Namen).
und wußten nichts von meinem Sein
und zogen um und zogen ein. (Und zogen um. Und zogen ein.)


***

Dieser Mauern Gehäuse
birgt des Dichters Wesen, mag er auch gestorben sein.
Auch Dinge bergen ihr unvergängliches Wesen.

Lyrisch verdichtete Dramatik.
die mich an Selbstgekanntes erinnert.

Servile Grüße
von
cyparis
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