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Alt 16.01.2017, 18:55   #3
ginTon
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Hi chavilein...

interessantes Gedicht, es arbeitet in der ersten Strophe sehr viel mit Kontrasten, schwarz/weiß, Rabe/Winter, was bildlich sehr schön wirkt.
Formal finde ich es auch interessant, erst ein Kreuzreim mit einer Waisen
und dann anschließend ein Paarreim, dieses Schema (mit der Waise) wird
aber in Strophe zwei wieder aufgegeben.

Zitat:
Das Schwarz der Raben hebt sich ab
vom Weiß des Schnees auf dem Feld.
So frisch gefallen scheint er mir,
als wäre er dafür bestellt,
zu zeigen, was der Winter kann.
So zieht er mich in seinen Bann.
Ich schließe mich Erich mit der Zeile "Schnee" an und hätte diese auch
umformuliert, vllt. vom weißen Winter auf dem Feld. Um die
Wiederholung zu Winter in der Zeile fünf zu vermeiden, ließe sich das
Wort durch Kälte o.ä ersetzen. Muss man aber nicht unbedingt, da die
Wiederholung von Winter, die Aussage verstärkt, dass man von diesen in seinen Bann gezogen wird. Es gibt ja Gedichte, da wird ein Wort manchmal
zigfach wiederholt, ich persönlich finde dies nicht schlecht.

Das Schwarz der Raben hebt sich ab
vom weißen Winter auf dem Feld.
So frisch gefallen scheint der Schnee,
als wäre er dafür bestellt,
zu zeigen, was der Winter kann.
So zieht er mich in seinen Bann.


Zitat:
Die Raben richten ihre Flügel
und fliegen flach und stürzen sich
auf einen kleinen Bergeshügel.
Dort liegen Nüsse, sicherlich.
Ich hab sie grad dort hin gelegt
und mich ganz leise fortbewegt.
Die strophe finde ich sehr gut. "Bergeshügel" ein Begriff denke ich in der Romantik oft benutzt. Es gibt ja Berge mit mehreren Spitzen, Gipfeln, etc.
so dass damit wohl dies ausgedrückt wird, Steigungen eben. Ich mag das
Wort. "Sicherlich" welches dem Reim geschuldet ist, hat mir nicht ganz so
gefallen, mir ist aber auch nichts eingefallen, um dann die ganze Zeile ändern
zu müssen (vllt. ein paar, licht)...

insgesamt, schöne Winterlandschaft, hat mir gefallen LG ginnie
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