Thema: Ultimo
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Alt 20.12.2016, 06:56   #1
Angelika
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.11.2016
Ort: Berlin-Lichtenberg
Beiträge: 180
Standard Ultimo

Jetzt ist die Zeit der Krähen angebrochen.
Die Amseln und die Lerchen müssen schweigen.
Weiß nistet Raureif schon auf nackten Zweigen,
der Winter hat sein erstes Wort gesprochen.

Der Wind fegt feuchtes Laub, das er vergessen,
des Tags besorgt von Straßen und von Wegen.
Er kommt ins Land mit Stürmen und mit Regen,
jagt um die Häuser wie von Schuld besessen.

Die Menschen blicken trübe auf die Zeiten,
zu kalt der nahe Winter, lange wird er währen,
nun müssen sie den Sonnenschein entbehren -
ihr Schicksal jedes Jahr in diesen Breiten.

Und alles hofft schon auf des Frostes Ende,
dass Frühlingsdüfte durch die Straßen ziehen,
die dunklen Wolken endlich nordwärts fliehen,
der Winter dann nicht mehr ist als Legende.
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