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Alt 29.08.2016, 21:39   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

dieser Text war ein Schnellschuss nach zwei vorhergehenden Sonetten und in ein paar Minuten stand er so da.

Klar muss in S1/Z4 das Perfekt stehen, ich werde es im Anschluss ändern.

Dass das abschließende Terzett nicht ganz rüberkommen würde, hätte ich jetzt nicht angenommen, denn ich dachte den Bezug gegeben.

In S1 ist ja die Rede von drei Sonetten, die enstanden sind.

Wäre es klarer, wenn ich anstatt "sie" dort "es" einsetzen würde?
Dann bezöge es sich nur noch auf dieses Sonett und das ist ja auch eines "meiner Kinder".

Der ganze Text ist scherzhaft gemeint und spricht die Leser direkt an.

So auch im ersten Terzett, wo der Dichter ihnen in den Mund legt, dass dies doch kein Sonett sei und er ihnen aber gleichzeitig vehement widerspricht.

Und im zweiten Terzett begründet er das: Ihr könnt jetzt noch so meckern und sagen, dass dies kein Sonett sei, denn ich liebe es trotzdem (nicht minder), es war meine Familienplanung (schau mal in den Titel, da steht sie schon, die "sonette Familie") und ich alleine trage die Verantwortung für meine Kinder, meine Sonette eben.

Damit wäre der Text verteidigt...

So war das gemeint.

wird das jetzt klarer?


Hi Kokochanel,

kein Problem, ich kann mir denken, dass du damit heute nichts mehr anfangen konntest.

An diesem Tag habe ich mal wieder drei Sonette geschrieben und hier eingestellt. Das war das dritte und wie o. a. ein humorvoller Schnellschuss.
Ich hatte einfach noch ein wenig Energie und hab das Dingens geschrieben.

Wir hatten zwar letztens eine diesbezügliche Diskussion, aber das bezieht sich wirklich nur indirekt darauf.

Also wie gesagt, das war der dritte Text an einem Tag. Diesen habe ich zuerst eingestellt (22:26 Uhr), dann die anderen beiden hinterher --> Text 2, 22:26 Uhr --> Text 3, 22:28 Uhr, da war also ein aktueller Bezug gewesen.

Da alle drei Texte ziemlich eng dem Schema des klassischen Sonetts folgen, und wir letztens diese Diskussion hatten, kam mir die Idee zu dieser Einleitung mit der Ansprache an den Leser in S1. Den aktuellen Bezug habe ich schon erklärt, die Auflösung erklärt sich von selbst.

In S2 erklärt der Dichter, wie ihn die Muse hat wieder genesen lassen und was er aus ihr geschöpft hat. Bedarf eigentlich keiner weiteren Erklärung.

In S3 wird wieder der Leser erneut angesprochen und ihm eine kritische Aussage über diesen Text unterstellt, wogegen sich der Dichter zur Wehr setzt und feststellt, dass diese Kritik (das sei kein Sonett) fehlgeschlagen sei.

Und S4 erklärt eben, dass er eben deswegen, also trotz und gerade wegen dieser Kritik, sie (oder es, diesen Text also, das habe ich jetzt geändert) nicht weniger lieben würde, weil es seine Familienplanung war und er die Verantwortung für seine Kinder, also seine Texte, trägt.

Der Titel spricht doch auch schon von Familie.

Frage: Wo wird denn im Text die Aussage getroffen, dass er Kritik liebt, und damit im Widerspruch zu der unten zitierten Aussage steht?
Also das finde ich nirgendwo und das kann man auch nicht hinein interpretieren.
Und im Text wird doch gesagt, dass kritisiert worden ist: "Das ist noch kein Sonett, wollt Ihr jetzt sagen?"
Damit beginnt doch das erste Terzett. Ist das keine Kritik?

Natürlich nimmt der Dichter sich hier selbst aufs Korn, denn er weiß ja, dass dies kein besonders tiefschürfendes Sonett ist.
Das macht es ja gerade aus, aber dass es nicht weiß, was es will, kann ich auch nicht erkennen, denn es weiß im Gegenteil ganz genau, was es aussagen will.
Letztendlich ist es dem Dichterprotagonisten nämlich völlig egal, ob irgendjemand Kritik daran üben wird. Es ist sein Kind, es ist ein Sonett und nur er trägt die Verantwortung dafür.

Hier wird auch niemand verspottet, das sollte man nicht immer gleich dahinter vermuten, weshalb es auch in Humor und nicht in Satire steht...


Vielen Dank für eure Rückmeldungen...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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