Hi Koko!
Das mit dem "an sich selbst vorbei leben" ist so eine Sache ...
Ich bin - trotz aller mir zweifelsohne innwohnenden Melancholie - mehr ein Vertreter der Fraktion: "für irgendwas wird es schon gut gewesen sein!".
Soll heißen: Ob ich mein Leben als erfüllt oder vergeudet ansehe, hängt nur von dem von mir dazu eingenommenen Standpunkt und den dazugehörigen Prämissen und Präliminarien ab.
Ein Beispiel:
Ein Geschäftsmann sieht die Reichen um sich herum und erachtet sein Leben als verschwendet, weil er nie den gewünschten Erfolg hatte und sich mit Bescheidenheit anfreunden musste.
Aus der Sicht eines buddhistischen Mönches ist es aber gerade das Erlangen dieser Bescheidenheit, welches das Leben des Geschäftsmannes erfolgreich und wertvoll macht. Wenn der Geschäftsmann es also schafft, mehr wie ein buddhistischer Mönch zu denken, wird er sein Leben nicht mehr als Fehlschlag erachten. Er hat nur seine Sicht der Dinge verändert, nicht seinen Werdegang ...
Auf mich gemünzt: Klar, ich wäre auch lieber reich oder berühmt gewesen in früheren Jahren - aber wäre ich deshalb heute ein glücklicherer Mensch?
Wir definieren uns allzu oft über Äußerlichkeiten wie vergänglichen Ruhm oder Reichtümer, denen wir gleichgültig sind. Andere wiederum sammeln Sozialkontakte.
Was ein erfülltes Leben ist oder war, können wir selbst bestimmen, indem wir im Alter den jeweils dazu nötigen Standpunkt einnehmen. Pragmatismus? Wenn mehr so schlau oder geistig beweglich wären, es gäbe weniger Altersdepression ...
Vielen Dank für deine Gedanken!
Hi Dana!
Auch dir herzlichen Dank für deine Lobestreue! Deine Begeisterung für meine Verse ist ein Stützpfeiler meiner lyrischen Motivation!
LG euch beiden, eKy