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Alt 13.07.2016, 11:55   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Ophelia!

Ich selbst hätte als junger Mann sicher LSD ausprobiert, wenn ich die Gelegenheit gehabt hätte - unter kontrollierten Bedingungen (ärztliche Aufsicht) wäre ich selbst heute nicht gänzlich abgeneigt.
Damals ging auf den Rockertreffen so manche "Tüte" um, und ich scheute nicht davor zurück, "high" zu werden - damals hätte ich alles geschluckt oder geraucht, nur um mich selbst vergessen zu können ...
Nur von allem, was geschnupft oder gar gespritzt wird, ließ ich wohlweislich die Finger. Ich dachte mir damals: Wenn ich es schon nicht schaffe, mit Rauchen aufzuhören, welche Chance hätte ich dann schon gegen wirklich schwer abhängig machende Drogen!? Und jung sterben wollte ich trotz Fatalismus und Nullbockattitüde doch nicht ...


Hi Thomas!

Da sagst du was! Damals haben ja viele behauptet, dass die Drogen sie nicht nur künstlerisch/kreativ unterstützen würden, sondern ihnen sogar gänzlich neue Universen erschließen könnten, quasi den Geist befähigten, das Allwesentliche zu schauen.
Mag sein, dass sie leichteren Zugang zum eigenen Bewusstsein fanden, zu Bereichen, die sie noch nie nüchtern erreicht hatten - aber "erweitern" kann das Bewusstsein keine Droge: wir können so niemals mehr werden, als wir davor waren. Wir können höchstens einen Standpunkt verlagern ...
Diesem Trugschluss saßen damals aber viele auf und vergeudeten ihre Leben oder ihre besten Jahre im vergeblichen Versuch, mittels Drogen hinter den Vorhang des Irdischen zu blicken.
Aber:
Wie Joda sagte, als Luke ihn fragte, was er in der Höhle der dunklen Seite finden würde: "Nur, was du mit dir nimmst."
Oder wie der Geist der Natur bei Goethe den Faust über sein Wesen aufklärte, als jener sich ihm gleich wähnte: "Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir."


Vielen Dank für eure freudlichen Gedanken!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (13.07.2016 um 12:43 Uhr)
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