Thema: Seelenhaufen
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 29.05.2016, 09:52   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Faldi!

Ein metrisch wie inhaltlich tadelloses klassisches Sonett!

Mit einigen Stellen habe ich leichte Bezugs- oder Verständnisprobleme, zumindest beim ersten Lesen:

S1Z1 - Der Einstieg ist so geschrieben, dass man glauben kann, du meintest "Zum Glück" als bloße vorgestellte Phrase, und später würde sich im Satz erweisen, wem das Aufgezählte "gehören" würde. Erst in der vierten Zeile merkt man, dass hier aufgeführt wird, was "zum Glück gehört".

S2Z4 - Werden Tränen "entfacht"? Feuer, alles, was brennt, ja - aber eine Flüssigkeit, die aus dem Auge quillt? Ich tu mich schwer damit, da ein Bild draus zu machen. "Qualen" scheint mir dort besser zu passen, die können "brennend" sein ...

S4Z3 - Du schreibst "sein Ende" - worauf bezieht sich das? Auf "niemand" in der gleichen Zeile? Das ist am naheliegendsten, wäre aber unlogisch.
Natürlich ist es der "Sinn" in S3Z1 - aber diesen Bezug muss man bei so einem Abstand sowie der missverständlichen Konstruktion mit dem verlockenden "niemand" erst mal suchen gehen.


Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (02.06.2016 um 19:58 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten