Thema: LAUTERE LYRIK
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Alt 21.04.2016, 21:09   #157
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Dana!

Tiefen tun das meistens: Sie bleiben unentdeckt ...

Vielen Dank für deinen so tief und lyrisch mitempfindenen Kommentar!

Du meinst dieses Bild: Nr. 32 "Mutter mit Kind" von Pablo Picasso: https://upload.wikimedia.org/wikiped..._Stuttgart.jpg

Natürlich ist meine Deutung des Bildes subjektiv und nur eine von vielen - ich empfand es eben so, vielleicht weil es mir teilweise mit den eigenen Eltern so erging: Sie liebten mich wirklich, aber sie waren beide nur bedingt fähig, dies so zu kommunizieren, wie ein Kind das wohl braucht. Viel lief über Unausgesprochenes.
Gesten und Symbole, und über vieles waren sie gar nicht fähig zu sprechen: Tabuthemen! Da gab es Ausflüchte oder Schweigen.
Ich habe erlebt, was die Unfähigkeit, miteinander zu reden, anrichten kann.
Das Bild, die abgewandten Gesichter, das Beieinandersein ohne Gemeinsamkeit - all das atmet für mich dieses stumme aneinander Abgleiten, dieses Schweigen, in dem alles Ungesagte und Unsagbare letztlich zugrunde geht.

Aber vielleicht sind sie auch nur müde nach einem anstrengenden Tag und beobachten bloß einen Moment lang verschiedene Dinge? Wer weiß ...

Vielen Dank für deinen kundigen Besuch!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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