In deinen alten Wänden
In der ganzen Wohnung brennen Kerzen,
kleine Teelichter in Form von Herzen.
Du sagtest mir, sie seien dir Symbole
und bräuchtest diesen Flackerschein zum Wohle,
damit du in den einsam langen Nächten
ein wenig Licht hast, um den dunklen Mächten,
die an deiner Seele nur schmarotzen,
mit ein wenig Helligkeit zu trotzen.
Leise spielt das Radio dir Lieder,
sanft dringt die Musik in deine Glieder.
Ein Dasein in gespensterhafter Stille,
ganz ohne Töne, wäre nicht dein Wille,
weil sonst die unerfüllten Emotionen
am Ende die Gedanken nicht verschonen,
die in stiller Finsternis versinken,
da sie doch in Wehmut nur ertrinken.
Alles scheint im Alter nun verloren,
Träume stehen außen vor den Toren.
Die leise Hoffnung auf ein neues Morgen
bleibt in betagter Sehnsucht tief verborgen.
Der Preis des langen Lebens ist Verstehen,
daß alle Lieben früher von dir gehen.
Ein Besuch in deinen alten Wänden:
Ich hör zu und halt dich bei den Händen.
Falderwald
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