Guten Morgen, Noel,
mir gefallen deine Verse ausgezeichnet.
Auf zutreffende Art geißelst du das tägliche Geblubbere, dem sich die Dichterin ausgesetzt fühlt. - Der bisherige Textfaden ist weitenteils ein passendes Beispiel dafür.
Zitat:
der mund zum gähnen zu müde,
streicht sich dünnlippig
in den dümpelnden tag.
die lider auf halbmast,
erfassen nicht
was sie erblicken.
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Folgerichtig beginnst du mit der morgendlichen Sicht auf einen wenig glückverheißenden Tag. Der wird ermüdend empfunden, nicht lohnenswert.
Zitat:
grau in rau die stundsekunden.
die wahllosen worte widern an.
die guten morgens,
guten tags,
die mahlzeits,
inkontinente ellipsen
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So schleppt sich LyrI weiter durch seinen grusligen (Arbeits-?)Tag.
Angewidert von all den überflüssigen Worthülsen, die ihm entgegengeschmettert werden, der Floskelparade auf den Fluren, in den Supermärkten, dieser akustischen Umweltverschmutzung ...
Das kann ich gut verstehen.
Ganz wunderbar (boshaft-witzig): die "inkontingenten ellipsen."
Dir einen lieben Gruß
M.