Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 19.09.2015, 09:26   #7
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.910
Standard

Moin Claudi,

bei solch langen Texten ist ja immer die Gefahr gegeben, dass der Leser während des Lesens einnickt, wenn man nicht für ein wenig Abwechslung in den Strophen sorgt. Deshalb bin ich froh, das du schreibst, dass dieser Text eben nicht ganz so langweilig geworden ist.

Deine Aversion gegen die "Wir-Ansprache" kann ich gut nachvollziehen, aber ich möchte dies kurz aus meiner Sicht erklären.
Ich denke, niemand kann bestreiten, dass sich der Mensch für viele Dinge verantwortlich zeigt, die hier nicht ganz so rund laufen.
Nehmen wir zum einen die ständige Umweltverschmutzung, oder die ständige Ausbreitung des menschlichen Lebensraumes, wodurch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind, bzw. schon ausgestorben sind.
Zum anderen zeigt sich die ungeheure Brutalität und Aggressivität in den noch immer andauernden Kriegen gegeneinander oder einfach, dass zugelassen wird, wenn Menschen auf diesem Planeten verhungern und verdursten, wohingegen andere in Saus und Braus leben können.

Das ist ein menschliches Problem und ich gehöre dazu, womit ich mich also auch in Selbsthaftung nehme, denn jedes Mal, wenn ich (z.B.) mein Auto starte, trage ich zur Umweltverschmutzung bei.
Das will ich auch jetzt nicht weiter ausführen, denn ich glaube, du weißt schon, wo ich damit hin will.

Somit zielt dieses "Wir" also auf die gesamte Menschheit.
Und wer nicht seinen kleinen Teil dazu beiträgt, der darf sich meinetwegen gern aus diesem "Wir-Kreis" ausschließen.
Aber ich glaube kaum, dass dies möglich ist.

Meines Erachtens handelt es sich hierbei also nicht um einen wertenden Kommentar, sondern lediglich um Beobachtungen, wie wir alle miteinander und mit diesem kleinen Juwel im Kosmos umgehen.

So war das jedenfalls gemeint.

Vielen Dank für deinen Kommentar...


Hi Chavi,

na ja, im Nachhinein muss ich sagen, dass an der Technik noch einiges zu feilen gewesen wäre, denn ich habe tatsächlich, wie Nachteule schon schrieb, zu wenig Abwechslung in die Endworte gebracht, obwohl sie sicherlich einiges mehr hergegeben hätten.
Aber so ist es nun mal, wenn man einen bestimmten Gedanken verfolgt. Und der war mir in diesem Fall wichtiger.

Prinzipiell hast du die Kernstrophen dieses Textes richtig benannt.
Zum einen die Suche des "seelenlosen Geists" nach einer Heimstätte für das Leben und zum anderen der Umgang des Lebens mit seiner sorgfältig ausgewählten Umwelt.

Es sollte auch keine Anklage im eigentlichen Sinne sein, denn so ist die menschliche Natur nun einmal.
Aber vielleicht sollte man sich ab und zu Gedanken darüber machen, wie die speziellen Fähigkeiten und Eigenschaften des Menschen besser eingesetzt werden könnten, wenn er erst erkennt, welch wunderbare Leistung die Natur vollbracht hat und er selbst ein Bestandteil dessen ist, was er so leichtfertig zu zerstören bereit ist.
Denn die Natur selbst kennt weder Moral noch Erbarmen, sie tut das, was sie tun muss und gibt die Bedingungen vor.
Wenn die Menschen daran kratzen, dann kann die Rechnung nicht aufgehen und sie werden über kurz oder lang den Preis dafür zahlen müssen.

Ich freue mich, dass der Text dir gefallen hat und bedanke mich für deine Gedanken zum Thema...


Vielen Dank für eure Rückmeldungen...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten