Zitat:
Zitat von Bodo Neumann
An ein paar Stellen scheint mir allerdings die Position des Daktylus verrutscht zu sein. Oder man muss ihn an der richtigen Stelle erzwingen. Mir ist das hier aufgefallen (ich markiere kursiv die von dir beabsichtigte und fett die von mir gelesene Betonung):
|
Danke für die interessante Fragestellung. Ich lese es in der kursiven Form, wobei ich den Text der Form natürlich ein wenig unterordne. Deshalb ist es auch so konzipiert. Es lässt sich aber sehr gut in deiner "fetten" Form lesen. Gerade für die "Sapphische Strophe" gibt es das Prinzip des
"Wanderdaktylus", der ein wenig Abwechslung durch eine variable Position im Vers ermöglicht. So darf wirklich jeder anders lesen, wenn er mag.
Zitat:
Zitat von Bodo Neumann
P.S.: Sollte der Epilog länger als die anderen Strophen sein oder hast du's einfach nicht kürzer abrunden können?
|
Der Epilog durfte länger sein. Ich hätte ihn nicht ohne thematischen Verlust kürzen können und so schaffe ich an dieser Stelle per Epilog eine Erweiterung der Sapphischen Strophe. Alte Formen sind (deshalb "durfte") imA nicht zum sklavischen Bewahren, sondern zum Rekombinieren da.
Also bringe ich auch dadurch den von dir begrüßten "frischen Wind".
Es ließe sich zu dieser Strophenform noch vieles sagen. Überwiegend wird sie nicht gereimt. Der Haufenreim eignet sich an diese Stelle recht gut für Humoristisches, ebenso der verkürzte 4. Vers, quasi als kleine Quintessenz.
Um noch kurz auf deinen Vorschlag "rings um die Burg" einzugehen:
Betonungstechnisch hast du das gut gelöst. Ein sinnvoller, gute Vorschlag! Mir fehlt aber die enge Zuodnung Ritter<->Burg, also in dem Fall das Possessivpronomen. Ich werde über eine weitere Lösung nachdenken, denn auch sprachlich gefällt mir deine Variante besser.
"rings um sein Schloss" wäre möglich, aber Ritter und Schloss passen nicht so gut zusammen.
Freundliche Grüße vom
Stachel