Hi, Faldi!
Das Problem mit diesen "modernen" Versionen:
Mitunter ERKENNT man sie gar nicht mehr als Sonett, da die Strophenform 4-4-3-3 einen sehr hohen Wiedererkennungswert hat.
Viele erkennen sogar nur unmittelbar daran, dass es sich bei einem Text um ein Sonett handeln soll.
Ich MÖCHTE aber, dass man meine Sonette auf jeden Fall als solche erkennt.
Und ehrlich gesagt finde ich dir von dir vorgeschlagene Aufteilung - mag sie die Sinneinheiten des Inhalts auch besser transportieren - vergleichsweise optisch plump und behäbig - wie Strophen mit Übergewicht!
Kaum eine mögliche Form wirkt optisch so elegant wie diese magische 4-4-3-3! Da nehme ich strophenübergreifende Enjambements gern in Kauf. Der versierte Leser schafft derlei auch flüssig - auf jeden Fall beim 2. Anlauf!
Zu deiner Frage bezügleich der Flecken:
Wenn man jeden Fleck für sich nimmt (es mögen viele sein, aber eben hintereinander oder zusammenhanglos auftretend), also quasi eine Sorge nach der andern, die das bunte Bild befleckt, dann kann man es so schreiben, da jede Sorge eben nur EIN Fleck ist, bzw. EINEN Fleck macht.
Oder man betrachtet alle Sorgen GESAMMELT als einen
einzigen Fleck.
- So habe ich es getan.
Falsch ist es jedenfalls nicht - nach meinem "Gefühl"!
Ich könnte es ändern: "als dunkle Flecken auf dem bunten Bilde." - Es klänge sogar flüssiger! Leider steht dieses Werk schon so wie oben in meinem neuen Buch ...
Dein guter Tipp kommt also leider etwas zu spät.
Vielen Dank für deine Gedanken!
LG, eKy