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Alt 30.05.2015, 01:22   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Walther!

Egal, wie ausgefeilt du mit Rechtfertigungslametta raschelst - eine für den Rezensenten schwach klingende Textstelle wird dadurch für ihn eben nicht besser.

Natürlich beruht jeder kritische Einwand auf dem subjektiven Empfinden des ihn Schreibenden, aber man tut es ja nicht, um den Autor zu diminuieren, sondern um ihm eine andere Perspektive zu vermitteln und ihm so Gelegenheit zu geben, seinen Text gegebenenfalls (aus Sicht des Beratenden) zu verbessern, wenn es ihm denn gelingt oder möglich ist, diese Perspektive ebenfalls einzunehmen und - so er sich offen zeigt, was die Fähigkeit zur objektiven Selbsthinterfragung voraussetzt - davon zu profitieren.

Das ist der Sinn von Textarbeit in den Foren. Deine Antwort oben vermittelt eher das Gefühl, dass du denkst, dass deine Texte derlei nicht nötig haben, weil sie "per se perfekt" sind, weil sie eben von DIR stammen, und das ebendeshalb, weil du dir "dabei etwas gedacht hast".

Der schon etwas pikiert und wie eine halbe Drohung klingende letzte Absatz befremdet mich. Wie sagtest DU mir dereinst (sinngemäß), als du aufhörtest, MEINE Texte zu kommentieren? -
"Ich habe den Eindruck, ich mache mir all die Arbeit umsonst, da du dich nachhaltig unfähig oder unwillig zeigst, den Wert meiner Ratschläge zu erkennen und umzusetzen. Daher werde ich aufhören, deine Arbeiten zu kommentieren."

So weit will ich nicht gehen, aber deine obige Antwort erscheint mir ebenso uneinfühlsam und abblockend, so als fühltest du dich durch Kritik gleich welcher Art nachgerade belästigt und gekränkt (wie du dich damals möglicherweise dadurch beleidigt fühltest, dass ich deine Tipps für meine Gedichte nicht umsetzte, aus welchen Gründen auch immer - und ich habe jene stets gut erwogen).
Wie du selbst sagtest: Welchen Sinn hat es, sich zu echauffieren, wenn der Autor fest glaubt, bei ihm sei ohnehin alles so, wie es sein soll?

Ich werde mir also in Zukunft nachhaltig überlegen, ob, wann und vor allem: WIE ich deine Werke noch kommentiere. Vor allem, wenn solche betont abschmetternden "Antworten" lauern, die nur dazu zu dienen scheinen (zumindest kommt der Eindruck so bei mir an), auf betont kühle Art die intellektuelle wie lyrische Unantastbarkeit des Autors zu unterstreichen - oder die bedauernswerte Fehl- oder Uneinsichtigkeit der Kommentatoren.

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (30.05.2015 um 14:19 Uhr)
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