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Alt 26.03.2015, 02:39   #6
Claudi
Senf-Ei
 
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Hallo Wolo,

Zitat:
noch nicht ganz klar ist mir, wie konsquent du an der von dir schon geäusserten regel "keine cäsur vor einer hebung" (vor "heute") festhältst
das ist die bukolische Dihärese (bD), die die Schlussformel vom restlichen Vers abtrennt, und einzige Ausnahme von der Regel ist. Sie ist weniger häufig als die Zäsuren im dritten und vierten Fuß, spielt aber dennoch eine große Rolle, weil sie den charakteristischen, immer wiederkehrenden Adoneus XxxXx am Versende schön deutlich ans Ohr bringt.


Zitat:
oder an einer andern, die du schon nanntest, was trochäen im fünften fuss betrifft.
Dies ist ein sehr seltener Sonderfall (versus spondaicus), den ich im Übungsfaden anfangs absichtlich ausgespart hatte, um es nicht zu kompliziert zu machen, später aber erwähnt habe. Wenn der vierte Fuß dreisilbig ist, kann das gelegentlich gemacht werden, sofern man es nicht übertreibt. Hier fand ich es ganz passend:

welche verwirrt | und ohn‘ / es zu fassen || zum Hügel aufsahn.

Aber Du kannst genauso gut die Urfassung "zum Hügel empor sahn" nehmen.


LG Claudi
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Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich
Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.
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