Lieber Erich und Fridolin,
sorry, ich habe mich zu allgemein ausgedrückt. Das inhaltliche These-Antitese-Synthese-Argument finde ich auch nicht stichhaltig, vielmehr ist die Phrasierung entscheident, die eine bestimmte Gedankenform spiegelt. Da kann natürlich unter gewissen Umständen auch ein Enjabement zu den Terzetten vorkommen (z.B. wenn die Schusszeilen "Shakespeare-artig" hervortreten, etc.). Hier scheint es mir jedoch, mit den zwei 5-zeiligen Schlusssätzen etwas unpassend.
Die erste Zeil der zweiten Strophe stört mich auch nicht. Als erste Zeile der ersten Strophe würde sie mich stören, aber zu Beginn der 2. Strophe ist das Metrum schon ausreichend gefestigt.
Was Goethe da macht ist meiner Meinung nach völlig in Ordnung, man soll das Metrum ja gerade nicht lesen (da man sonst leiert), weshalb ich gerne von Rhythmus spreche, welcher das Metrum zur Grundlage braucht, aber nur zur Grundlage.
Liebe Grüße Euch beiden
Thomas
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© Ralf Schauerhammer
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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