Thema: Der Berg
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Alt 30.03.2009, 14:01   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Der Berg

Alle Länder überragend
deckt er halbe Himmel zu,
ihre Säulensockel tragend
in jahrtausendschwerer Ruh.

An der Hänge Schattenkeile
wogt die warme Luft der Weiten,
um gekühlt und ohne Eile
abzulaufen, fort zu gleiten

und in seinem weiten Kreise
Maß und Stille auszufächern
wie ein Strömen, sanft und leise,
über sturmgeprüften Dächern.

Manchmal klar und mal verhangen
prüft der Berg das Augenlicht
seiner Menschen, ihr Verlangen,
ihren Stolz - und ihr Gewicht.

Aus dem Wandel von Äonen
schöpft er schweigend seine Zeit,
seinen Raum, darin zu thronen,
seinen Funken Ewigkeit.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (31.03.2009 um 07:35 Uhr)
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