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Alt 29.09.2014, 23:41   #6
Nachteule
geehrt und gefiedert
 
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Hallo zusammen,

Freut mich, dass euch allen im Großen und Ganzen meine Ode gefällt. Zur Einzelkritik:

@Lailany
Zitat:
Auch der Ozean unterm weiten Himmel... ?
Fänd ich einen Tick geschliffener, zumal damit auch 1 Artikel wegfiele.
Wie Falderwald schon sagte, passt das nicht ins vorgegebene Metrum. Dass es teilweise umgangssprachlich ist, fände ich nicht schlimm, da man das schnell rausbringt. (unter weitem Himmel" und schon wärs weg... )

Zitat:
Alle Strophen sind konsequent in Ich-Form gehalten. In S2 hast Du auf einmal ein 'wir'.
Mit der Wortfindung der gesamten Z 3 kann ich mich nicht so recht anfreunden.
Ich meinte es so, dass jeder die Gerüche riechen kann, während der Rest sich nur auf meine eigenen direkten Eindrücke bezieht.

Zitat:
Muss es wirklich 'zaubern' sein? Für mich passt das gar nicht. Nicht in die Zeile, nicht in die Strophe, nicht ins Gesamte.
Nicht unbedingt.

Zitat:
Z4: 'Wie sonst noch keine!'
Worauf bezieht sich das?
Auf die Blumenauen? Auf die Farbenpracht?
Falls Du hier nacharbeitest, bitte lass in jedem Fall das Ausrufezeichen weg.
Also das bezieht sich auf das erklingenlassen des Herzens. Es personalisiert die Natur etwas in Richtung "Mutter Natur", die das Herz mehr erklingen lässt, als jede Frau zuvor.
Das Ausrufezeichen ist ja schnell weg.

Zitat:
S4:
Bin sonst nie so nahe den hohen Sternen.
Würd mM nach einen Tick eleganter kommen. Was meinst Du?
Auf das doppelt gemoppelte 'sonst' zeig ich nur der Vollständigkeit wegen.
Das fällt ja vllt weg, falls Du in S3 an Z4 was änderst.
Das doppelte Sonst ist mir gar nicht aufgefallen. Mal sehen, ob ich das irgendwie rausbekomme...
Dein Vorschlag zu den Sternen hat aber leider eine leichte Inversion und die mag eigentlich gar nicht... :/

Zitat:
S5:
'Wie' ich still... usw
ist sprachlich nicht schön. Hier würd mir ein 'wenn' besser gefallen.
Wie ich still dem Rauschen des Flusses lausche! So wärs eine gefällige Satzeinheit und das 'wie' vertretbar. Da es aber in der nächsten Zeile weitergeht, ist das 'wie' nicht passend
Ich kenne ein "wie" in dem Zusammenhang als "während ich da lang lauf, sehe ich..." Bin ich da der einzige?

Zitat:
Letzte Strophe:
'blind' balancieren... ??
Vllt 'kühn' anstatt blind.
Das geht nicht. Das Blind ist wichtig, weil einen Baum entlangzubalancieren ist ja nicht unbedingt etwas Kühnes, aber wenn man mit geschlossenen Augen drüber balanciert, dann spürt man die Natur, muss sich auf sie konzentrieren und die Eindrücke sind viel eindringlicher. Also das kann ich beim besten Willen nicht ändern. Ich saß auch ewig dran, einen Vers hinzubiegen, der damit passt.
Zitat:
Und schlußendlich noch das 'möchte'.
Liest man das Ganze, entsteht der Eindruck, das LI ist mitten im Geschehen, macht das alles.
Und jetzt auf einmal wirds durch das 'möchte' Wunschdenken.
HIER würd 'liebe' hingehören, allerdings hast Du das schon weiter oben.
Mir fällt im Mom auch kein passender Vorschlag ein.
Dafür berufe ich mich einfach mal auf Sidgranis Aussage dazu. Das triffts recht gut.

Zitat:
Gut gelungene Aufgabenlösung mit kleinen, leicht zu behebenden Mängeln.
Freut mich! Danke.

@Sidgrani
Zitat:
Das "wir" in S2Z3 stört auch mich ein wenig, zumal in der Strophe zweimal "meine" vorkommt, auch wenn "wir" sich evtl. auf "Ach, Natur, bestimmst du doch unser aller" bezieht.
Wenn das schon zwei bemängeln, "muss" ichs ja schon fast ändern... Nur weiß ich jetzt nicht, wie, da es bei einem einfach "ich" durch "darf" nicht mehr ins Metrum passt... muss ich mir wohl auch noch Gedanken machen.

Zitat:
Anstatt "Zaubern Freude" in S3 könntest du z.B. "Schaffen Freude" schreiben.
Ich glaube, das übernehme ich.

Zitat:
S5 "Ich erblicke über mir Falken gleiten" kann man nicht sagen, erblicken und gleiten passen nicht zusammen, weil man nur einen gleitenden Falken erblicken kann. Leider fällt mir nichts dazu ein.
Hier verstehe ich nicht ganz, was das Problem ist. Ich meine auch Falken im Plural, falls es das war... Sonst bin ich ratlos...

Zitat:
Prima Ode über die Natur, habe ich gerne gelesen.
Thanks.

@Falderwald
Zitat:
Die Natur ist eine unerschöpfliche Quelle der Kreativität und enorm wichtig für die Inspiration.
Die in deinem Text transportierten Bilder sind ebenfalls sehr schön und real, man kann darin schwelgen.
Für das Thema habe ich mich von einer Freundin beraten lassen, die die Natur mit den Worten empfahl: "Ich war gestern mit dem Fahrrad in der Natur und das hat mich so inspiriert." Du wirst also verstehen, warum ich lachen musste, als ich das las. XD

Zitat:
Formal allerdings muss ich einige Abstriche machen, da der Versfuß sich hier doch oftmals auf das Zeilenende konzentriert, wohingegen die antike Versform wesentlich zeilenübergreifender agiert.
Jup. Als der Hinweis darauf kam, war die Ode schon fertig und ich fand keine Wege mehr, das so zu überarbeiten, dass es hinhaut. Bei meiner ersten Ode habe ich das intuitiv irgendwie gemacht. Aber irgendwie hat sich das hier einfach so entwickelt, dass die Zäsuren meist an den Versenden liegen.

Danke für die lobenden Worte, die ich jetzt aber nicht mehr zitiere.

@Chavali
Zitat:
Vom Klang her sagen mir Sapphische Oden nicht so zu, wie ich auch schon andernorts schrieb.
Ist vielleicht auch eine Gewöhnungs- oder Einlassungssache.
Also wenn ich sapphische Oden lese, fallen mir immer automatisch die daktylischen Einschübe auf. Das wird wahrscheinlich dein Harmoniebedürfnis stören.

Durch metrische Vorgaben wird man immer eingeengt. Das ist ja schon so, wenn man einen fünfhebigen Jambus schreiben will. Aber abgesehen davon, dass "geruch" metrisch gepasst hat, habe ich "Düfte" schon mal verwendet, was ich vermeiden wollte.
Zitat:
Ansonsten aber bin ich schon beeindruckt, wie scheinbar leicht du diese Ode kreiert hast.
Ist ja auch schon meine zweite.

Danke euch für euer Kommentare, Anregungen und eure lobenden Worte.

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule
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