Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 15.04.2014, 21:01   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.910
Standard

Moin wüstenvogel und Chavali,

ich spreche euch direkt beide an, weil ich glaube, dass hier zwei Vorstellungen aufeinander treffen, die zwangsläufig auseinander gehen müssen: Eine weibliche und eine männliche...

Immer von Ausnahmen abgesehen, glaube ich persönlich, dass Frauen im Allgemeinen gefühlsbetonter empfinden.
Dazu gehört auch das Hegen von Träumen und Hoffnungen oder Wünschen.
Wohingegen ein Mann meist mehr rationell vorgeht und sich auf die Dinge konzentriert, die er erkennend erreichen kann.

Wir wollen das jetzt nicht philosophisch ausdiskutieren, es ist nur meine persönliche Meinung und Beobachtung.

Zitat:
Manchmal
ist das Leben mühsam
angefüllt mit Not und Leid
nur noch zu ertragen
mit hoffnungsvollen Träumen
von einer besseren Zeit
und hellen, freundlichen Tagen.
Ich glaube, diese Strophe kann jeder nachempfinden und bedarf keiner näheren Erläuterung.

Zitat:
Vielleicht
brauchen wir irgendwann
nicht mehr zu träumen
weil wir dann
nichts mehr versäumen.
Das wäre natürlich ein Optimalzustand, ein Zustand absoluter Glückseligkeit, wenn man diesen erreicht und alle weltlichen Träume hinter sich gelassen hätte. Ist natürlich unwahrscheinlich, aber wir nehmen es mal an.

Zitat:
Dann
haben wir unsere Träume
endlich überwunden
und in der Wirklichkeit
die Freude am Leben gefunden.
Denn dann, bzw. erst dann, wenn die Träume überwunden sind, kommt man in der Wirklichkeit des Lebens an und wird die Freude darin selbst erkennen.
Und je größer diese Freude am Leben ist, um so mehr nehmen die Träume ab.

Von der Logik her ist das nachvollziehbar, jedoch schränkt wüstenvogel es in seiner Antwort an Chavali ja schon selbst ein, denn er merkt an, dass es keine vollkommene Realität geben kann und somit Träume ein Notwendiges sind, um sich wenigstens in der Vorstellung einen Idealzustand schaffen zu können.

Dagegen ist auch nichts einzuwenden, wenn es nicht lebensbestimmend wird.

Es gibt Menschen, die leben in ihrer eigenen Vorstellung und kommen mit der Realität nur sehr schwer zurecht und umgekehrt ebenso.

Ganz ohne Träume und Wünsche geht es auch nicht, zumindest wenn wir dieses Leben, das wir gewohnt sind, so weiterführen wollen.

Ich persönlich merke auch, wie meine Träume geringer werden.

Das heißt nicht, dass ihre Zahl abnimmt, aber sie werden anspruchsloser mit der Zeit, weil ich eben erkennen kann, was erreichbar und was nicht ist, so dass ich in meiner Realität mit diesen Träumen anders umgehe, indem ich dass, was ich dort erfahre, mit vollen Sinnen ohne die Ablenkung meiner Träume und der darin enthaltenen Wunschvorstellungen, also so, wie es sich mir wirklich darstellt, aufnehmen und genießen kann.

Von daher kann ich den Text vielleicht etwas besser nachvollziehen, als Chavali das konnte, obwohl ich ihre Vorstellung durchaus akzeptiere und anerkenne, ich konnte ja nur meine eigene zum Besten geben.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten