Servus Erich,
wenn ich mich nicht täusche, dann wird hier als Metapher ein Wanderstock oder Wanderstab verwendet.
Man raubt ihm die Wurzel, indem man ihn als Ast oder kräftigen Zweig von seinem Baum(Stamm) abtrennt.
Danach kann er keine frischen, grünen Blätter mehr tragen, er bleibt dem Stamm entrückt, glatt und kalt.
Die Bilder, mit denen er verziert wird, sind nicht seine, sondern die seines Besitzers, der mit ihm auf Wanderung geht, damit er ihm Halt und Stütze geben kann.
Im übertragenen Sinne sehe ich hier einen Menschen, der von seinem bisherigen Leben getrennt wird, und einer Ideologie verfällt.
Diese Ideologie lässt ihn abstumpfen und Scheuklappen tragen.
Er wird zu einem Außenseiter, der die Gesellschaft abprallen lässt (und umgekehrt).
Die Ideologie, mit der er gefüttert wird, bestimmt fortan sein künftiges Leben.
Und solange er selbst daran festhält, stützt er auch diejenigen, die diese Anschauung nach außen hin vertreten, die Funktionäre also, die ohne Basis nichts wären.
Das könnte sich um eine politische Ideologie handeln, aber auch um ein religiöses Dogma. Des Weiteren gibt es ja noch viele andere Strömungen und Bewegungen, denen man sich anschließen kann.
Ich hoffe, meine Interpretation zielte in die richtige Richtung.
Interessantes Reimschema übrigens. Normaler Kreuzreim und der umarmende jeweils fünfte Reim passen bei einem solch kurzen Text sowohl inhaltlich als auch klanglich gut zusammen. Sehr schön...
Gerne gelesen und kommentiert...
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald