Wie man Schlaflosigkeit bekämpft
Wie man Schlaflosigkeit bekämpft
Ich denke und will doch nicht denken:
Denn statt Sich-das-Gehirn-Verrenken
Wär’s klüger, sich mal zu bescheiden.
Schon diesen Spruch kann ich nicht leiden,
Wenn ich die Nacht durch Schrauben drehe,
Den Mond in allen Phasen sehe,
Die Sterne leis am Himmel zähle
Und mich dabei mit Denken quäle,
Im Bett daneben sanftes Schnaufen:
Es ist total Zum-Haare-Raufen!
Nur eines ist mir noch geblieben.
Ja, hülfe es, sich mal zu lieben?
Ich frage einfach gleich mein Mädel:
Du, Schatz, mir brummt der ganze Schädel,
Vom Dauerdenken durch die Nächte.
Nicht dass ich nur an Dummes dächte,
Ich habe eine kleine Frage
Und hoffe, dass ich dich nicht plage:
Wie wäre es, wenn wir uns liebten,
Bis dass die Federn um uns stiebten?
Das brünstige Gelenk-Verrenken,
Das innige Sich-Lust-Verschenken
Beenden sicherlich das Denken,
Sind Mittel, um sich abzulenken,
Von der Gedanken großer Schwere.
Das Einzige, was ich nun höre,
Ist: Mann, ich spüre diese Leere
Schon so lang, dass ich dir hier schwöre,
Ich hätte dich, das darfst du glauben,
Um deine Unruh dir zu rauben,
Gepackt und müde dich geritten!
Dann ist die Sache mir entglitten.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (22.01.2014 um 20:04 Uhr)
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