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Alt 19.01.2014, 19:51   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Dana!

Mit diesen Zeilen wollte ich unser "Talent" beschreiben, unsere wahren Gefühle mit Belanglosigkeiten abzutöten, um gesellschaftlicher Konvention Genüge zu tun.
Man ruft nicht einfach von der Strasse hinauf an ein fremdes Fenster, hinter dem ein fremdes Mädchen steht und traurig schaut - und weil man das eben nicht tut, verkneift man sich die intuitive Reaktion und alle damit verbundenen potentiellen Fettnäpfchen prophylaktisch und lenkt sich mit der Einkaufsliste ab, oder was man heute noch "dringend" zu erledigen hat...

So halten wir uns selbst in Ketten, "zivilisieren" uns - was bis zu einem gewissen Grad nötig ist - und reden uns ein, dass das ohnehin "nichts geworden wäre". Letztendlich sogar froh, ein mögliches Scheitern mit öffentlicher Blamage geschickt umschifft zu haben, geht man weiter, fest davon überzeugt, dass einen dieses Mädchen einfach sowas von gar nichts angeht, und dass es so sicher für alle Beteiligten das Beste ist.

Wirklich? Oder bemänteln wir nur unsere soziale Feigheit oder unser antrainiertes Misstrauen in die eigene spontane Intuition? Solche und andere Fragen wollte ich im Leser auslösen.

Vielen Dank für dein begeistertes Echo!

LG, eKy
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