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Alt 13.01.2014, 17:57   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

ich stimme größtenteils mit deinen Ausführungen überein, gebe jedoch zu bedenken, dass manche Dinge, die einem Individuum im persönlichen Bauchgefühl als falsch(e Handlung) erschienen sind, sich im Nachhinein durchaus positiv verkehren können.

Natürlich möchte ich jetzt keinen bestimmten Schwank aus meinem Leben erwähnen, doch es ist ganz klar, dass ich im Laufe des Lebens viele Fehler gemacht habe und auch mit Menschen umgegangen bin, so wie ich das heute nicht mehr tun würde.
Manche Handlung tut mir im Nachhinein sogar sehr leid, aber sie sind selbstverständlich nicht mehr rückgängig zu machen, so dass ich damit leben muss und die anderen auch.

Und trotzdem waren alle Handlungen, die ich begangen habe und alle Dinge, die mir widerfahren sind, einzelne Schritte auf meinem Lebensweg, der mich bisher dahin führte, wo ich nun verweile.
Es hat mir manche Erkenntnis eingebracht und Verständnis. Sowohl für die eigene Person, wie auch für andere Menschen, die mir vielleicht nicht zugeneigt waren.
Des Weiteren bin ich heute bereit, mir widerfahrenes Unrecht zu verzeihen und ich wünschte mir sehr, dass mir auch verziehen würde, für alles, was ich verbockt habe.

Würde ich heute wieder etwas "Schlechtes oder Falsches" machen, wenn ich wüßte, dass dies Bedingung dafür ist, um an ein unbestimmtes fernes Ziel zu gelangen?
Womit wir ja wieder beim Inhalt des Textes angelangt wären.

Ich bin mir nicht sicher, denn ich glaube, der Mensch ist kurzfristiger programmiert.
Das scheint wie ein Instinkt zu sein, den das Bewusstsein um das eigene, ungewisse Ende mit sich bringt.

Da gibt es nicht umsonst manch Sprichwörter und Zitate:

"Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen."
(In Abwandlung: Wem du's heute kannst besorgen, den vertröste nicht auf morgen )

"Lebe jeden Tag so, als sei es dein letzter."

Und einen Spruch habe ich mir sinngemäß gemerkt, kann den Urheber allerdings leider nicht benennen:

"Wenn ich eines Tages auf dem Totenbett liege und noch denken kann, dann würde ich nur die Risiken bereuen, die ich in meinem Leben nicht eingegangen bin."

Das ist die Relativität, die allem inneliegt oder Yin und Yang, denn jede Medaille hat zwei Seiten.
Das eine kann ohne das andere nicht sein, sonst gelänge es nicht zu seiner Bedeutung.

Ist das plan- oder vorhersehbar?

Interessantes Gespräch...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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