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Alt 30.12.2013, 21:55   #22
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

ich glaube, wir reden aneinander vorbei.

Lass uns die Sache ganz nüchtern betrachten und mit praktischer Logik angehen.

In der Logik geht es darum, bestimmte Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen und ihre Folgerichtigkeit damit zu bestätigen oder zu widerlegen.

Beispiel:

Ein Tag hat 24 Stunden.

Die Erde braucht 24 Stunden, um sich einmal um die eigene Achse zu drehen.

Daraus folgt:

Eine komplette Erdumdrehung dauert einen Tag.

Das muss nicht hinterfragt werden.


Weiter:

Die Erde umkreist ihre einzige Lichtquelle, die Sonne.

Die Erde dreht sich dabei um ihre eigene Achse.

Daraus folgt:

Eine Erdhalbkugel muss daher im Dunkel liegen, die andere im Licht.

Weiter:

Die Eigenrotation des Planeten verursacht, von bestimmten geographischen Punkten einmal abgesehen, eine Dunkelperiode (Nacht) und eine Lichtperiode (Tag) innerhalb einer Umdrehung auf seiner Oberfläche.

Ein Betrachter auf einem beliebigen Punkt der Oberfläche bewegt sich nun in der Nacht auf die Nacht-Tag-Grenze und am Tag auf die Tag-Nacht-Grenze zu.

Daraus folgt:

Er erlebt im Zeitraum einer Erdumdrehung zwei Periodenübergänge:
Einmal von dunkel nach hell (was wir Morgen nennen wollen) und einmal von hell nach dunkel (was wir Abend nennen wollen).

Weiter:

Die Nacht endet am Morgen, der Tag am Abend.

Die Nacht besteht über einen bestimmten Zeitraum, ebenso der Tag.

Daraus folgt:

Der Morgen und der Abend sind zwei bestimmte Zeitpunkte, in denen die eine Periode endet und die andere beginnt.

Weiter:

Unter bestimmten Voraussetzungen (relativ klares Wetter) kann sich der Himmel für einen Betrachter am Morgen kurz vor oder bei Sonnenaufgang und am Abend kurz nach oder bei Sonnenuntergang rötlich färben.

Diese Phänomene nennen wir Morgenrot und Abendrot.

Daraus folgt:

Wenn diese Phänomene stattfinden, dann geschieht dies zu ganz bestimmten, durch Gesetzmäßigkeiten festgelegten Zeitpunkten.

Weiter:

Unser Tag sei nun die lichte Periode innerhalb einer Erdumkreisung.

Dieser Tag muss erglimmen und verglimmen.

Daraus folgt:

Dieses Erglimmen und Verglimmen geschieht zu ganz bestimmten, durch Gesetzmäßigkeiten festgelegten Zeitpunkten.

Weiter:

Die Vorgänge des Erglimmens und Verglimmens benötigen einen Zeitraum.

Unter günstigen Voraussetzungen entstehen dabei am Morgen ein Morgenrot und am Abend ein Abendrot.

Daraus folgt:

Das Erglimmen und das Verglimmen (hervorgerufen durch die Erdrotation s.o.) ist die eigentliche Ursache dieser Phänomene.

Weiter:

Erglimmen ist ein energetischer Anfangszustand, Verglimmen ein Endzustand, beide benötigen einen Zeitraum (s.o.).

Im selben Zeitraum befinden sich nun Morgenrot und Abendrot.

Daraus folgt:

Der Tag befindet sich während seiner Geburt im Zustand des Morgenrot und im Zustand seines Sterbens im Abendrot.

Weiter:

Morgenrot und Abendrot benötigen Licht.

Mit Beginn des Lichtes beginnt das Morgenrot, mit seinem Ende endet das Abendrot.

Daraus folgt:

Das Morgenrot wird (unter bestimmten Voraussetzungen s.o.) durch das Erglimmen hervorgerufen und das andere durch das Verglimmen.
Sobald beide Vorgänge abgeschlossen sind, existieren diese Phänomene nicht mehr.

Weiter:

Der Tag beginnt im Zustand des Morgenrot und endet im Zustand des Abendrot.

Der Tag besteht aus Licht und beginnt mit dem Erglimmen und endet nach dem Verglimmen.

Daraus folgt:

Beide Zustände existieren im selben Zeitraum.

Weiter:

Licht und Abendrot benötigen Raum.

Nur da, wo Licht ist, kann ein Rot entstehen.

Daraus folgt:

Beide Zustände nehmen den selben Raum ein.

(Anmerkung: jetzt nur noch weiter mit Abendrot)

Weiter:

Das Verglimmen des Tages zeigt sich im Abendrot.

Das Abendrot zeigt sich im Verglimmen des Tages.

Daraus folgt:

Beide Zustände zeigen dem Betrachter dasselbe Bild.

Weiter:

Beide Zustände existieren im selben Zeitraum.

Beide Zustände nehmen denselben Raum ein.

Beide Zustände zeigen dem Betrachter dasselbe Bild.

Daraus folgt:

Beide Zustände bilden durch ihre unabdingbar wechselseitige Beziehung eine Einheit.

Daraus folgt weiter:

Eines kann nicht in einen anderen etwas tun (nämlich verglimmen), sondern nur in einem anderen, bzw. im anderen.

Der Tag kann nicht in Abendrot verglimmen, weil das Abendrot nicht in Tag verglimmen kann.
Das wäre äußerst unlogisch.

Der Tag kann nur im Abendrot verglimmen, weil umgekehrt das Abendrot sehr wohl im Tag verglimmen kann.


Was sagst du dazu?


Liebe Grüße

Bis bald

Faderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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