Liebe Dana,
das ist wirklich ein wunderschönes Naturgedicht und die Beschreibung eines Baumes im Wandel der Zeiten.
Die schon kahle Baumkrone wird in der ersten Strophe wunderschön in Bilder umgesetzt. Ausgezeichnet auch: "Filigrangeäst".
In der zweiten Strophe werden Herbstwinde avisiert, die das lose und trockene Geäst herausbrechen und der Winter mit seinem langen kalten Schlaf, der dann übergreifend zur dritten Strophe im Frühling mündet.
Und alles das geschieht in friedlicher Koexistenz in einem Zyklus, der sich noch lange fortsetzen kann.
Und über den Dingen steht das Täubchen Gertrud im Baum, weil es sie nicht schert und sie für ihr eigenes Überleben sorgen muss.
Und das unverständliche Gegurre der kleinen Gertrud klingt mal leise und mal laut, wie eben all das unverständliche Gegurre dieser Welt und der dort vorhandenen Sorgen eigentlich immer so klingt: Mal leiser und mal lauter.
Diese betrachtende Beschreibung ist ein wunderbares Naturgedicht und wird in einer sehr lyrischen Sprache vorgetragen.
Dazu klingt auch der 6-hebige Jambus ganz edel, bei dem man oft in Gefahr gerät, "lückenbüßende Silben" einzusetzen, was hier jedoch nicht der Fall ist.
Jedoch eines ist mir aufgefallen.
Du schreibst:
Zitat:
Zitat von Dana
Es werden Sturmesgärtner noch an ihm frisieren
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Was mir hier nicht gefällt ist das "an ihm frisieren".
Das klingt bei der ansonst wirklich schönen lyrischen Sprache ein wenig umständlich, denn ich kann zwar an ihm frisieren, doch eigentlich eigentlich heißt es, ich frisiere ihn, also direkt mit Akkusativobjekt ohne an und Dativobjekt.
Vorschlag:
Des Sturmes Gärtner werden ihn noch neu frisieren
oder
Des Sturmes Gärtner werden ihn noch umfrisieren
Was meinst du dazu?
Das hat mir gut gefallen.
Gerne gelesen und kommentiert. .. .
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald