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Alt 04.02.2013, 19:28   #17
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo Thomas und alle anderen Diskutanten und -onkels

Erst einmal möchte ich euch gratulieren, denn ihr habt es geschafft, einen wirklich tollen, interessanten und lesenswerten Faden hier zu schaffen.

Ich habe das alles sehr aufmerksam gelesen und einen ganz neuen Einblick in diese Materie erhalten, denn letztendlich habe ich mir selbst nie die Frage gestellt, ob meine Texte nun Lyrik sind oder nicht.
Es bleibt, so glaube ich, wahrscheinlich sehr schwer, eine allgemeine Definition für Lyrik zu finden, wenn nicht sogar unmöglich.

Ich möchte es einmal so sagen, der Begriff "Dichter" ist nicht geschützt.

Jeder kann sich diesen "Titel" zulegen und schreiben.

Und wenn er seine "Werke" als Lyrik bezeichnet, so hat niemand das Recht, ihm dies zu bestreiten.
Anders sieht es natürlich mit der Qualität des abgelieferten "Werkes" aus, denn der Leser ist dabei der Richter, er kann sagen, ob ihm das nun zusagt oder nicht.
Davon hängt dann auch der Erfolg oder der Misserfolg eines "Werkes" ab.

Letztendlich kann nur der Dichter selbst für sich Standards setzen.

Bei mir ist das ganz einfach: Sonette

Nein, Spaß, damit experimentiere ich gerade, meine Grundstandards für meine Lyrik sind:
  • Reim
  • Metrum
  • Keine Inversionen
  • Natürliche Sprache, auch ggbf. Jargon, in natürlichen Sätzen, zeitgemäß
  • Korrekte Rechtschreibung und Punktion
  • Mäßiger Einsatz von Metaphern
  • u. U. einige rhetorische und stilistische Kniffe
  • Abstand vom Text
  • und natürlich eine Idee

Das sind die Grundbausteine, die meine Lyrik ausmachen sollen.
Aber wie gesagt, dies gilt nur für mich, denn ich finde auch immer wieder an der sogenannten freien Lyrik Gefallen, könnte aber bei beim bestem Willen nicht sagen, woran ich das festmachen sollte.
Manchmal sind es die Bilder, manchmal die Leichtigkeit, manchmal einfach die Idee oder die Story usw...

Ich bemühe mich, meinen Horizont zu erweitern, möchte aber selbst keine freie Lyrik verfassen. Auf jeden Fall aber bin ich bereit, mich mit dementsprechenden Künstler/innen auseinanderzusetzen und über ihre Texte zu diskutieren oder ihnen meine Eindrücke von diesen zu schildern.

Ich bin halt ein Hardliner der konservativen Fraktion, zumindest was meine eigene Dichtung angeht.

Und deshalb stimme ich mit Thomas' Thesen größtenteils überein, aber wie gesagt, eben immer auf mich selbst bezogen.


Liebe Grüße

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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